Am sogenannten Hexensabbat, dem großen Verfallstag an den Terminbörsen, hat der in dieser Woche sehr starke Dax am Freitag seine moderaten Anfangsverluste abgeschüttelt.
Der Leitindex gewann zuletzt 0,32 Prozent auf 13.711,40 Punkte und nimmt wieder Kurs auf das Rekordhoch von 13.795 Punkten aus dem Februar.
Das Ifo-Geschäftsklima für Deutschland fiel besser aus als von Ökonomen angenommen. Anleger warten jetzt noch auf Fortschritte in den Gesprächen über den Brexit, auf ein neues US-Konjunkturpaket und den Start der Impfungen in der Europäischen Union.
Vor einer Woche war der Dax noch fast unter die Marke von 13.000 Zählern gerutscht. Nach dem starken Lauf zeichnet sich nun aber auf Wochensicht ein Plus von 4,6 Prozent ab. Weiter in Rekordhöhen bewegte sich am Freitag der MDax der mittelgroßen Werte mit einem Plus von 0,44 Prozent auf 30.339,48 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,4 Prozent zu.
Auffällig unter den Einzelwerten waren die Titel von 1&1 Drillisch mit plus 4,4 Prozent. Sie reagierten damit auf ein wohlwollend bestätigtes Schiedsgutachten im Streit mit Telefonica Deutschland um den Netzzugang. Auch wenn der Streit damit weiter gehen dürfte, begrüßten die Anleger, dass das Ergebnis eines Entwurfs aus dem Oktober bestätigt wurde. Die von Telefonica Deutschland im Dezember 2018 geltend gemachte Preisanpassung sei unberechtigt und führe zu keiner Zahlungsverpflichtung von 1&1 Drillisch, hieß es.
Die Anteile von Telefonica Deutschland, dessen O2-Netz 1&1 derzeit mit nutzt, legten zuletzt ebenfalls zu um 1,7 Prozent. Die Papiere der Muttergesellschaft von 1&1, United Internet, gewannen 3,8 Prozent.
Dass der US-Paketdienstleister Fedex wegen der Ungewissheiten aufgrund der Pandemie keine Prognosen für das laufende Geschäftsjahr 2020/21 gab, hinderte die Papiere der Deutsche Post nicht an Anstieg von fast einem Prozent, womit sie unter den Favoriten im Dax waren. Die Bonner profitieren vom boomenden E-Commerce-Geschäft. Und auch Fedex verhalf der florierende Paketversand in der Corona-Krise im jüngsten Geschäftsquartal zu deutlich mehr Umsatz und Gewinn.
Teamviewer kletterten auf ein Hoch seit September und gewannen zuletzt 2,7 Prozent. Der Spezialist für Software zur Fernwartung und für Videokonferenzen setzt bei der Expansion weiter auf Übernahmen.