Inmitten des im Dezember verhängten harten Lockdowns ist das Konsumklima in Deutschland erneut eingebrochen.
«Die Anschaffungsneigung bricht regelrecht zusammen», heißt es in einer Mitteilung des Nürnberger Konsumforschungsunternehmens GfK auf der Grundlage seiner jüngsten Konsumklimastudie für den Februar 2021, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.
«Die Schließung von Gastronomie und weiten Teilen des Handels Mitte Dezember 2020 hat die Konsumneigung ähnlich hart getroffen wie beim ersten Lockdown im Frühjahr des vergangenen Jahres», sagte GfK-Konsumforscher Rolf Bürkl. Damals war das Konsumklima in historischer Weise auf einen Tiefpunkt gesunken.
Der von GfK ermittelte Wert für das Konsumklima in Deutschland liegt normalerweise vergleichsweise stabil bei etwa +10. Im Frühjahr 2020 sank er auf unter -20, erholte sich dann über den Sommer auf nahe Null und rutschte nun wieder auf -15,6 ab.
Dem Konsumklima stünden im ersten Quartal dieses Jahres schwierige Zeiten bevor, betonte er. «Für eine nachhaltige Erholung ist es notwendig, dass die Infektionszahlen stärker als bislang zurückgehen, damit die Maßnahmen spürbar gelockert werden können», sagte Bürkl. «Die für dieses Jahr von vielen erhoffte Erholung wird noch etwas auf sich warten lassen.»
Inzwischen seien der GfK-Erhebung zufolge vier von fünf Bundesbürgern (81 Prozent) der Meinung, dass die Corona-Pandemie für Deutschland eine große oder sehr große Bedrohung darstellt. Das sei der höchste Wert, der seit Beginn der Erhebungen (Mitte April 2020) gemessen worden sei. 54 Prozent seien auch besorgt um ihre eigene wirtschaftliche Zukunft. Das drücke auf die Einkommensaussichten. Denn: Mit der Verlängerung der Lockdown-Maßnahmen steige auch die Furcht vor einer Pleitewelle in den betroffenen Branchen.
GfK hatte in seiner Studie im Auftrag der EU-Kommission im Zeitraum vom 7. bis 18. Januar 2021 rund 2000 Verbraucherinterviews geführt.