Der Elektronik-Riese Samsung hat im Schlussquartal 2020 dank des robusten Chip-Geschäfts und der anziehenden Nachfrage nach Displays deutlich mehr verdient als ein Jahr zuvor.
Der Überschuss sei in den Monaten Oktober bis Dezember um 26,4 Prozent auf 6,61 Billionen Won (etwa 4,9 Milliarden Euro) gestiegen, teilte der südkoreanische Marktführer bei Speicherchips, Smartphones und Fernsehern mit. Der Umsatz kletterte um 2,8 Prozent auf 61,55 Billionen Won. Mit Blick auf das erste Quartal dieses Jahres warnte Samsung jedoch vor einem schwächeren Ergebnis.
Im vergangenen Jahr profitierte Samsung vor allem vom zunehmenden Internetverkehr infolge der Corona-Pandemie. Dadurch hatte sich seit Beginn der Krise die Nachfrage nach Speicherchips für Server und PCs deutlich verstärkt, da mehr Menschen von zuhause arbeiten. Mit Speicherchips macht das Unternehmen mit Abstand das meiste Geld.
Das schlug sich auch im Ergebnis des Gesamtjahres nieder. Der Reingewinn für 2020 stieg laut Firmenangaben um 21,5 Prozent auf 26,4 Billionen Won. Die Umsätze erhöhten sich um 2,8 Prozent auf 236,8 Billionen Won.
Der Chip-Bedarf von speicherhungrigen Rechenzentren und PC-Kunden wird sich laut der Prognose Samsungs weiter stabil entwickeln. Doch könnten die derzeit starke Landeswährung und die Kosten für neue Produktionslinien die Gewinne im laufenden Quartal drücken. Durch eine Aufwertung des Won werden die Exportgüter Südkoreas teurer.
Schon im letzten Quartal 2020 bekam der Konzern die Won-Aufwertung zu spüren. Gekoppelt mit fallenden Chip-Preisen sowie zurückgehenden Verkäufen von Produkten der Verbraucherelektronik führte das dazu, dass der Gewinn im Vergleich zum Quartal davor, als unterm Strich 9,36 Billionen Won gestanden hatten, deutlich abfiel. Hinzu kamen den Firmenangaben zufolge höhere Marketingkosten.
In der Sparte IT und mobile Kommunikation, die Smartphones umfasst, brach der operative Gewinn im Vergleich zum dritten Quartal um 45,6 Prozent auf 2,42 Billionen Won ein. Samsung führte den Rückgang auf «schwächere Verkäufe und höhere Marketingausgaben» zurück. Doch habe das Ergebnis in etwa mit dem vom vierten Quartal 2019 übereingestimmt. Insbesondere hätten sich die Bemühungen um die Optimierung der Kosten ausgewirkt.
Im Weihnachtsgeschäft musste Samsung dem US-Konkurrenten Apple den Vortritt überlassen. Laut Berechnungen der Analysefirma IDC setzte Apple 90,1 Millionen iPhones ab und war damit die klare Nummer eins im Markt mit einem Anteil von 23,4 Prozent. Samsung kam laut IDC auf 73,9 Millionen verkaufte Smartphones. Das war immer noch ein Marktanteil von gut 19 Prozent.
Samsung Electronics kündigte unterdessen an, das Unternehmen werde für den Dreijahreszeitraum 2021 bis 2023 die reguläre Dividendenausschüttung auf jährlich 9,8 Billionen Won (7,3 Milliarden Euro) erhöhen.