Der Autobauer BMW erwartet nach dem Umsatz- und Gewinnrückgang des vergangenen Jahres eine deutliche Erholung. Vorstandschef Oliver Zipse sagte am Mittwoch in München: «Wir sind mit hoher Dynamik in das neue Jahr gestartet und wollen schnellstmöglich wieder an das Vorkrisenniveau anknüpfen – und darüber hinausgehen.»
Nach zwei Jahren mit Gewinnrückgängen strebt das Unternehmen für 2021 «einen deutlichen Anstieg beim Konzernergebnis vor Steuern an». Die Autoverkäufe sollen nach dem Rückgang auf 2,3 Millionen im vergangenen Jahr solide wachsen. Vor allem in China war die Nachfrage zuletzt stark gestiegen. Die Ergebnismarge im Autosegment (Ebit-Marge) soll von 2,7 auf 6 bis 8 Prozent vom Umsatz steigen. Finanzvorstand Nicolas Peter sagte: «2021 steht für uns im Zeichen des Wachstums. Gleichzeitig sind wir darauf vorbereitet, flexibel zu reagieren.»
Der Stellenabbau werde vorangetrieben. Nachdem BMW bereits im vergangenen Jahr rund 5000 Stellen abgebaut hat, soll die Mitarbeiterzahl Ende 2021 «leicht unter dem Niveau des Vorjahres liegen».
Bei der Transformation zu digital vernetzten Elektroautos will BMW an Tempo zulegen. Der in München gebaute vollelektrische BMW i4 komme dieses Jahr drei Monate früher als geplant. Der Absatz vollelektrischer Modelle soll bis 2025 im Durchschnitt um «deutlich über 50 Prozent pro Jahr» wachsen. Dann startet BMW auch seine neue, auf E-Autos zugeschnittene Fahrzeugarchitektur. 2030 soll jedes zweite verkaufte Auto des Konzerns vollelektrisch sein. Der Mini soll dann nur noch vollelektrisch angeboten werden.
Bei der Vernetzung der Autos will BMW Maßstäbe setzen: «Bereits Ende 2021 wird die BMW Group mit deutlich über zwei Millionen Einheiten die weltweit größte Flotte von Fahrzeugen auf der Straße haben, die over-the-air neue und erweiterte Funktionen aufgespielt bekommen können», kündigte das Unternehmen an. Die achte Generation des Bediensystems iDrive soll im vollelektrischen Luxus-SUV iX, der Ende des Jahres in Dingolfing vom Band rollen soll, erstmals eingesetzt und dann in Serie ausgerollt werden.
Die europäischen CO2-Grenzwerte hat BMW mit Abstand eingehalten. Zipse will den CO2-Ausstoß aber nicht nur auf der Straße, sondern über die gesamte Kette von den Rohstoffen über die Fabrik bis zum Recycling in den kommenden zehn Jahren um ein Drittel senken und «die grünsten Fahrzeuge» bauen.
Die wichtigsten Zahlen des vergangenen Jahres hatte BMW schon zuvor veröffentlicht: Die Verkaufszahlen fielen um 8 Prozent auf 2,3 Millionen Autos, der Umsatz sank von 104 auf 99 Milliarden Euro, und der Gewinn brach um ein Viertel auf 3,86 Milliarden Euro ein. Das zweite Halbjahr lief zwar gut, vor allem in China. Aber die Verluste nach den wochenlangen Werksschließungen im Frühjahr 2020 konnte das nicht mehr wettmachen.