Der deutsche Aktienmarkt hat die Woche mit Verlusten beendet. Selbst überraschend starke US-Arbeitsmarktzahlen konnten die negative Stimmung nur kurzzeitig drehen.
Der Dax fiel wieder unter die vielbeachtete Marke von 14.000 Punkten und verlor letztlich 0,97 Prozent auf 13.920,69 Zähler. In der abgelaufenen Woche legte er dennoch um 1 Prozent zu. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen schloss 1,89 Prozent tiefer bei 30.716,51 Punkten.
Auch die anderen wichtigen europäischen Aktienbörsen gaben merklich nach. So fiel der EuroStoxx um rund 1,0 Prozent und der Pariser Cac 40 um rund 0,8 Prozent. Für den Londoner FTSE 100 ging es sogar um rund 0,4 Prozent nach unten. Der New Yorker Dow Jones Industrial notierte zuletzt rund 0,1 Prozent im Plus.
Unter den Einzelwerten zählten RWE mit plus 1,8 Prozent zu den Favoriten im Dax. Die Deutsche Bank nahm die Bewertung mit «Buy» und einem Kursziel von 35 Euro auf. RWE sei auf dem Weg zum global führenden Windkraftanbieter auf See mit einer jahrzehntelangen Wachstumschance.
Die deutschen Versorger sollen zudem angesichts des 2011 beschlossenen beschleunigten Atomausstiegs nun eine Entschädigungszahlung für entgangene Restlaufzeiten und Gewinne in Höhe von insgesamt 2,4 Milliarden Euro erhalten. Eon reagierten mit einem Plus von 0,7 Prozent.
VW stiegen an der Dax-Spitze um 2,3 Prozent auf den höchsten Stand seit 2015. Wie zur Strategieplanung bereits angekündigt, bekräftigte der Autobauer, dass der Ausbau der Flotte reiner E-Fahrzeuge schneller vonstatten gehe solle als bislang geplant. Bis 2030 sollen in Europa nun 70 Prozent der Gesamtverkäufe auf diese Sparte entfallen, was eine Verdoppelung der bislang geplanten Quote wäre. Der spanische Staat will zudem mit der spanischen VW-Tochter Seat und dem Energieunternehmen Iberdrola eine Batteriefabrik bauen, wie Spaniens Industrieministerin Reyes Maroto sagte.
Im MDax litten die Papiere des Wirkstoffforschers Evotec mit minus 5,9 Prozent unter einer gestrichenen Kaufempfehlung durch die US-Bank Citigroup. Die Papiere hätten seit dem Kapitalmarkttag im November um mehr als 40 Prozent an Wert gewonnen, schrieb Analyst Nick Nieland und sieht daher nun einen Mangel an neuen kurzfristigen Kurstreibern.
Der Euro stand am Freitag unter Druck und sank auf zuletzt 1,1910 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1938 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei minus 0,35 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,02 Prozent auf 144,65 Punkte. Der Bund-Future stieg zuletzt um 0,09 Prozent auf 174,07 Punkte.