Die deutsche Industrie ist mit einem überraschend deutlichen Auftragszuwachs in das Jahr gestartet. Unterstützung kam vor allem aus dem Ausland.
Im Januar habe das verarbeitende Gewerbe 1,4 Prozent mehr Aufträge erhalten als im Vormonat, teilte das Statistische Bundesamt am in Wiesbaden mit. Analysten hatten zwar einen Zuwachs erwartet, im Schnitt allerdings nur von plus 0,5 Prozent. Im Dezember waren die Aufträge noch um 2,2 Prozent gefallen. Zum Vorjahresmonat stiegen die Bestellungen zu Jahresbeginn um 2,5 Prozent. Das Niveau vor der Corona-Krise vom Februar 2020 wurde um 3,7 Prozent überschritten.
«Die deutsche Industrie schlägt sich weiterhin robust», kommentierte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank. Schon seit längerem stellt die Industrie einen konjunkturellen Ausgleich zur schwachen Entwicklung der Dienstleister dar, die unter den großen Einschränkungen des öffentlichen Lebens aufgrund der Corona-Pandemie leiden.
Die Aufträge aus dem Ausland erhöhten sich um 4,2 Prozent, während die Inlandsnachfrage um 2,6 Prozent zurückging. Sowohl aus der Eurozone als auch außerhalb des Währungsraums kamen im Januar mehr Bestellungen. Nach Gütergruppe stiegen die Aufträge für Investitionsgüter wie Maschinen deutlich um 3,3 Prozent. Vorleistungsgüter wurden nur etwas mehr als im Vormonat bestellt. Konsumgüter wurden hingegen deutlich weniger als im Dezember geordert, die Bestellungen gingen um 5,8 Prozent zurück.
Das Bundeswirtschaftsministerium kommentierte, die Auftragseingänge hätten ihren Aufwärtstrend zu Jahresbeginn wieder aufgenommen. Insbesondere die Aufträge in wichtigen Branchen hätten sich positiv entwickelt. Im Automobilsektor stiegen die Aufträge um 2,3 Prozent, die Maschinenbauer erhielten 3,4 Prozent mehr Bestellungen.