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Marktforscher: Lebensmittelgeschäfte verkaufen mehr Wein

In der Lebensmittelabteilung "Die Sechste" im Kaufhaus des Westens KaDeWe in der 6. Etage werden in einem Regal Weine angeboten. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa)

Kunden von Lebensmittelgeschäften haben im Corona-Jahr 2020 mehr Geld für Wein ausgegeben. Wie aus Daten des Marktforschungsinstituts Nielsen im Auftrag des Deutschen Weininstituts (DWI) hervorgeht, stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um acht Prozent.

Der Mengenabsatz im Lebensmitteleinzelhandel nahm im Vergleich zu 2019 um sechs Prozent zu. Verbraucher griffen eher zu höherwertigen Weinen, was sich auch am Durchschnittspreis zeigt: Dieser stieg um acht Cent auf 3,64 Euro pro Liter.

DWI-Geschäftsführerin Monika Reule führte die Entwicklung in erster Linie darauf zurück, dass sich der Weinkonsum von der coronabedingt zeitweise geschlossenen Gastronomie auf das Weintrinken daheim verlagert habe. So hätten drei Viertel (74 Prozent) der Haushalte mit Weineinkauf in der Nielsen-Befragung angegeben, ihren Weinkonsum wegen der Corona-Krise nicht verändert zu haben. Jeder fünfte (21 Prozent) Haushalt gab an, weniger Wein getrunken zu haben. Fast die Hälfte der Haushalte habe erklärt, dass sich ihr Außer-Haus-Konsum ganz oder teilweise nach Hause verlagert habe.

Der Nielsen-Befragung zufolge bezogen die privaten Weintrinker ihren Wein im vergangenen Jahr zu 66 Prozent im Lebensmitteleinzelhandel und zu zwölf Prozent direkt bei Winzern. Jeweils neun Prozent der Haushalte bezogen ihren Wein über den Online-Handel sowie den Weinfachhandel.

Von den eingekauften Mengen entfielen 45 Prozent auf deutsche Weine – ein Prozentpunkt mehr als 2019. Italienische Weine kamen auf einen Anteil von 15 Prozent, französische auf zwölf und spanische auf elf Prozent.

Der Trend zu Rosé-Weinen hat sich weiter fortgesetzt: Ihr Anteil am Weinabsatz stieg von elf auf zwölf Prozent. Der Marktanteil von Weißweinen ging von 47 auf 46 Prozent zurück. Unverändert 42 Prozent entfielen auf Rotweine. Weine aus ökologischer Erzeugung steigerten ihren Anteil um jeweils 0,5 Prozentpunkte auf drei Prozent beim Absatz und vier Prozent beim Umsatz.