Mit Aktionen in Hunderten Betrieben hat sich die IG Metall am Montag für ihre Warnstreiks in der deutschen Metall- und Elektroindustrie warmgelaufen.
Diese sollen bereits in der Nacht zum Dienstag und damit unmittelbar nach Ende der Friedenspflicht beginnen, wie der Gewerkschaftsvorstand in Frankfurt ankündigte. Geplant sind nächtliche Arbeitsniederlegungen unter anderem im Bremer Daimler-Werk, in Hamburg bei Airbus Operations oder in Regensburg bei Mahle-Behr.
Tarifhelden als Pappfiguren, Licht-Installationen, Fahrraddemo und Autocorso – unter den Bedingungen der Covid-19-Pandemie wurden bei dem Aktionstag am Montag alternative Protestformen erprobt. Auch mit «virtuellen Mittagspausen» und abstandsreichen Versammlungen vor den Werkstoren artikulierten Gewerkschafter ihren Protest. Die Gewerkschaft sprach von Tausenden Teilnehmern. Am Abend werden die Aktionen im Rahmen eines Internet-Events zusammengeführt.
Am Morgen hatte der Erste Vorsitzende Jörg Hofmann bekräftigt, dass es in dieser Tarifrunde vor allem um die Sicherung der Jobs gehe. «Wir lassen mit uns nicht Schlitten fahren in der Tarifrunde», sagte er bei einer Kundgebung im schwäbischen Crailsheim. Die bisherigen Angebote der Arbeitgeber seien «Wundertüten ohne Inhalt». Die Lasten der Krise müssten gerecht verteilt werden. «Krisenbewältigung einseitig auf Kosten der Beschäftigten ist mit uns nicht zu machen», sagte Hofmann laut einer Mitteilung.
Die Gewerkschaft fordert für die rund 3,8 Millionen Beschäftigten vier Prozent mehr Lohn – wo es in einem Betrieb schlecht läuft, in Form von Lohnausgleich bei einer auf vier Tage abgesenkten Arbeitszeit. Die Arbeitgeber haben bislang Lohnerhöhungen frühestens für das Jahr 2022 in Aussicht gestellt und wollen automatische Abweichungen vom Tarifniveau für schwächere Betriebe.