Die Marke der leichten Nutzfahrzeuge im VW-Konzern (VWN) will das bestenfalls durchwachsene Corona-Jahr 2020 abschütteln und hofft auf die Zugkraft verschiedener neuer Projekte.
Vorstandschef Carsten Intra stellt heute Details der Bilanz vor. Darüber hinaus gibt er Auskunft über die «strategischen Ziele», wie das Unternehmen vorab ankündigte.
VWN hatte im abgelaufenen Jahr als einer von drei Ablegern in der Gruppe keinen Gewinn mehr geschafft – den schweren Nutzfahrzeugen von MAN und der spanischen Tochter Seat erging es ebenso. Am Ende stand ein operatives Minus von 454 Millionen Euro, nach plus 510 Millionen Euro 2019. Der Umsatz nahm auch wegen der geringeren Nachfrage in der Pandemie von 11,5 Milliarden auf 9,4 Milliarden Euro ab, die Auslieferungen sanken um knapp ein Fünftel auf 372.000 Autos.
Das Hauptwerk der Nutzfahrzeugsparte in Hannover wird in den nächsten Jahren schrittweise für den Bau von E-Fahrzeugen umgerüstet, den Anfang soll ab 2022 der Elektro-VW-Bus ID.Buzz machen. Ein zentrales Projekt am Standort wird später zudem ein Oberklasse-Modell mit dem Arbeitstitel D-SUV, das unter der Regie von Audi entwickelt wird.
Für diesen «Tesla-Fighter», der auch bei Porsche und Bentley zum Einsatz kommen soll, zieht der Konzern in Niedersachsen demnächst zahlreiche Entwickler zusammen. Das übergeordnete Projekt Artemis umfasst dazu noch ein eigenes Software-System. VWN arbeitet außerdem mit dem US-Hersteller Ford zusammen und ist innerhalb des VW-Konzerns für die Forschungen zum autonomen Fahren zuständig.