Der schwedische Energieversorger Vattenfall hat zum Jahresstart einen höheren Gewinn einstreichen können.
Unter dem Strich stand in den ersten drei Monaten des Jahres ein Überschuss von rund 10,4 Milliarden schwedischen Kronen (1,03 Mrd Euro) nach 6,9 Milliarden Kronen im Vorjahreszeitraum, wie der Konzern am Donnerstag in Stockholm mitteilte. Der Nettoumsatz fiel dagegen um knapp fünf Prozent auf 45,9 Milliarden Kronen (4,54 Mrd Euro).
Einen Grund für das höhere Ergebnis sahen die Schweden in höheren, vom Winterwetter getriebenen Strompreisen. «Der Strommarkt hat sich von den rekordtiefen Preisniveaus des vergangenen Jahres erholt», bilanzierte Vattenfall-Chefin Anna Borg. Bei der Übertragung von Strom zwischen Ländern und Preisgebieten gebe es aber weiter Herausforderungen. Tatsächlich habe es zwischen den skandinavischen und deutschen Terminmärkten so große Unterschiede wie noch nie sowie größere Übertragungsengpässe gegeben.
«Es gibt die Notwendigkeit, die Übertragungskapazität zwischen Ländern zu erhöhen, um die neue Energie vollständig zu nutzen», sagte Borg der Deutschen Presse-Agentur. Eine bessere Vernetzung sei zum Beispiel wichtig, um Windenergie von dort zu beziehen, wo es gerade windig sei. «Man kann das ganze System einfach effizienter nutzen. Und das wird notwendig sein in dieser neuen Welt der volatilen erneuerbaren Energien.»
Wachstums- und Entwicklungsprojekte bei der Fernwärme und der Windenergie hätten derweil neue Meilensteine erreicht, erklärte Borg. Durch die Schließung des Hamburger Kohlekraftwerks Moorburg seien zudem die CO2-Emissionen des Konzerns deutlich gesunken. Man begrüße, dass man sich mit der Bundesregierung auf eine Beilegung der Rechtsstreitigkeiten über Entschädigungszahlungen für den deutschen Atomausstieg verständigt habe.
Die Bundesregierung hatte sich Anfang März nach jahrelangem Rechtsstreit mit den Energiekonzernen auf eine Entschädigungssumme für den beschleunigten Atomausstieg geeinigt. Vattenfall soll mit 1,425 Milliarden Euro den größten Teil der Entschädigung erhalten.
Borg hatte zuletzt an dem Online-Klimagipfel teilgenommen, den US-Präsident Joe Biden einberufen hatte. Dass die USA unter Biden ins Pariser Weltklimaabkommen zurückgekehrt seien und offenbar eine Führungsrolle beim Klimaschutz einnehmen wollten, seien eindeutig gute Nachrichten, sagte sie der dpa. «Das erhöht natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass die Ziele nicht nur in Europa, sondern weltweit erreicht werden. Deshalb freut es mich sehr, das zu sehen.»