Die Deutsche Bahn hat für die nächste Tarifrunde mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) an diesem Montag ein Angebot angekündigt.
«Wir legen ein Angebot vor, das hilft, die Corona-Schäden zu bewältigen und die Interessen der Beschäftigten zu wahren», teilte Personalvorstand Martin Seiler mit. Details wurden nicht genannt. «Im Gegenzug erwarten wir, dass die GDL-Spitze von ihren realitätsfernen Forderungen abrückt.» Bei der GDL war bis zum Nachmittag zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Beide Seiten kommen am Montag zur dritten Verhandlungsrunde in Berlin zusammen. Die GDL hatte schon für das zweite Treffen Ende April ein Angebot der Arbeitgeberseite verlangt. Die Gewerkschaft selbst hat einen 58 Punkte umfassenden Forderungskatalog vorgelegt. Dazu gehören 4,8 Prozent mehr Geld sowie eine Corona-Prämie in Höhe von 1300 Euro.
«Vor allem kommt für uns nicht in Frage, dass die Eisenbahner die Zeche für die schlechten Bilanzen zahlen sollen», hatte GDL-Chef Claus Weselsky nach der zweiten Runde mitgeteilt. «Verbesserungen müssen her. Keine Träume und Utopien.»
Der Konzern verweist in den Verhandlungen auf die finanziellen Probleme des Unternehmens aufgrund der Corona-Krise. Die Bahn hatte im vergangenen Jahr einen Verlust von 5,7 Milliarden Euro eingefahren. Mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) gab es bereits im September 2020 einen Abschluss, der unter anderem 1,5 Prozent mehr Geld ab 2022 vorsieht. Dafür hat die Bahn eine Beschäftigungsgarantie ausgesprochen.