Der Dax hat nach seinem Rekordhoch am Dienstag die Kursgewinne wieder größtenteils abgegeben. Am Ende des Tages blieb nur ein Plus von 0,18 Prozent auf 15.465,09 Punkte knapp über dem Tagestief übrig.
Nachlassende Zinssorgen, positive Signale aus der Wirtschaft und eine mögliche Milliardenübernahme im Immobiliensektor hatten zunächst für gute Laune gesorgt, aber es fehlten erneut die Anschlusskäufe. Für den MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen ging es am Ende um 0,91 Prozent auf 32.711,86 Punkte hoch.
Der deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex war etwas deutlicher als prognostiziert und auf ein Zweijahreshoch gestiegen. Thema des Tages aber war die geplante Übernahme von Deutsche Wohnen durch den größten deutschen Immobilienkonzern Vonovia. Dies ließ die Aktien von Deutsche Wohnen an der Dax-Spitze um rund 16 Prozent auf 52,06 Euro nach oben schnellen. Zuvor hatten sie den höchsten Stand seit 2007 erreicht.
Vonovia will rund 18 Milliarden Euro beziehungsweise 53,03 Euro je Deutsche-Wohnen-Aktie bieten. Das entspricht einer Prämie von knapp 18 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag und von 25 Prozent auf den volumengewichteten Dreimonatsdurchschnitt. Anders als bei den bisherigen Versuchen sicherte sich Vonovia diesmal die Unterstützung der Deutsche-Wohnen-Spitze. Die Übernahme wäre strategisch sinnvoll für Vonovia und habe gute Erfolgschancen, schrieb Analyst Thomas Rothäusler vom Investmenthaus Jefferies. Der anfängliche Verwässerungseffekt für Vonovia sei aber hoch. Dementsprechend verloren Vonovia-Aktien am Dax-Ende mehr als sechs Prozent und waren so günstig wie zuletzt vor rund einem Jahr.
Die Anteile von Flatexdegiro sprangen dank ehrgeiziger mittelfristiger Ziele auf ein Rekordhoch. Über die Ziellinie gingen sie etwas darunter mit einem Plus von nahezu 14 Prozent. Der Online-Broker peilt im Rahmen seiner Fünfjahresziele bis 2026 nun eine Zahl von sieben bis acht Millionen Kunden an.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,01 Prozent auf 4036,04 Punkte. Der Pariser Cac 40 und der Londoner FTSE 100 büßten jeweils um die 0,3 Prozent ein. Leicht im Minus stand zum europäischen Handelsende auch der New Yorker Dow Jones Industrial.
Der Euro kostete nach Xetra-Schluss 1,2234 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,2264 (Montag: 1,2212) US-Dollar festgesetzt, der Dollar hatte damit 0,8154 (0,8189) Euro gekostet. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,20 Prozent am Freitag auf minus 0,22 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,16 Prozent auf 144,17 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,22 Prozent auf 169,70 Punkte.