Der Dax hat am Donnerstag nach einem kurzen Sprung über die Gewinnschwelle im Minus geschlossen.
Der deutsche Leitindex ging 0,28 Prozent tiefer bei 15.406,73 Punkten über die Ziellinie. In der zweiten deutschen Börsenreihe zeigte sich der MDax robuster, indem er um 0,70 Prozent auf 33.008,81 Punkte stieg.
Profitiert hatte der Dax zunächst von einem Bericht der «New York Times», dem zufolge US-Präsident Joe Biden am Freitag für das Steuerjahr 2022 einen Entwurf für ein Rekordbudget von sechs Billionen US-Dollar vorlege, um in Bildung, Gesundheitsversorgung und Infrastruktur des Landes investieren zu können. Daraufhin war der US-Leitindex Dow Jones Industrial am Donnerstag solide in den New Yorker Handel gestartet.
Im Fokus standen am Donnerstag wieder einmal die Aktien von Bayer. Sie büßten am Dax-Ende gut fünf Prozent ein wegen eines weiteren Rückschlags im US-Rechtsstreit um angebliche Krebsrisiken des Unkrautvernichters Roundup. Der Richter Vince Chhabria lehnte einen angestrebten Kompromiss zum Umgang mit künftigen Klagen ab. Mit einem Fünf-Punkte-Plan will Konzernchef Werner Baumann die Sache nun endlich in den Griff bekommen, die Anleger überzeugte das aber nicht.
Die Tatsache, dass der ehemalige Mehrheitseigner Kering seine Puma-Beteiligung weiter reduziert, ließ die am Vortag noch rekordhohen Aktien des Sportartikelherstellers im hinteren MDax-Drittel um 0,6 Prozent sinken. Sie zeigten sich damit sichtlich erholt von einem über weite Strecken noch deutlicheren Minus.
Die großen Gewinner in der Dax-Familie kamen aus der Flugzeugindustrie, angeführt vom MDax-Spitzenreiter Airbus. Der Flugzeugbauer präzisierte seine Produktionspläne für eine Zeit nach der Pandemie, bis 2025 geht er von einer Markterholung auf Vorkrisenniveau aus. Dies katapultierte den Aktienkurs um 9 Prozent nach oben. Die Aktien des Triebwerksspezialisten MTU folgten dem im Dax mit einem Plus von 2,4 Prozent.
Die zweitgrößten Gewinne gab es im Dax für Vonovia, hier stiegen die Aktien nach einer Kaufempfehlung durch die Bank of America um 3,2 Prozent. Der Immobilienkonzern hatte zuletzt mit einer Übernahmeofferte für den Branchenkollegen Deutsche Wohnen für Gesprächsstoff gesorgt, die Experten der US-Bank sehen den Deal nun in ihrer Studie positiv.
Im Nebenwerte-Index SDax verdauten die Hornbach-Anleger ihre frühe Enttäuschung über den diesjährigen Ausblick des Baumarkt-Mutterkonzerns. Analysten äußerten sich aber recht positiv, und dies ermutigte die Anleger zum Zugreifen. Die Aktie drehte deutliche Kursverluste im frühen Handel in ein knappes Plus von 0,1 Prozent.
Auf internationaler Bühne legte der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 um 0,2 Prozent zu. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial bewegte sich zur Zeit des hiesigen Handelsschlusses mit 0,4 Prozent im Plus.
Der Euro kostete zuletzt 1,2196 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zwischenzeitlich auf 1,2198 (Mittwoch: 1,2229) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8198 (0,8177) Euro.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,25 Prozent am Vortag auf minus 0,26 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,01 Prozent auf 144,44 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,26 Prozent auf 169,80 Punkte.