Die Züge der Deutschen Bahn haben sich in diesem Frühjahr wieder häufiger verspätet als im Vorjahreszeitraum. Im Mai waren noch 80,8 Prozent der Fernzüge pünktlich und damit 5,5 Prozent Prozentpunkte weniger als im Vorjahr, wie die «Süddeutsche Zeitung» (Samstag) berichtete.
Im April waren es gut sieben Punkte weniger als ein Jahr zuvor gewesen. Im ersten Corona-Lockdown 2020 waren die Pünktlichkeitswerte in die Höhe geschnellt. Die Bahn ließ mindestens drei Viertel der Züge weiterfahren, aber es waren nur wenige Fahrgäste an Bord. Damit fiel ein wichtiger Grund für Verspätungen weitgehend weg: das Aus- und Einsteigen an vollen Bahnsteigen.
Auch in diesem Frühjahr war die Auslastung gering, aber deutlich höher als ein Jahr zuvor. An Ostern gab es knapp die Hälfte der üblichen Nachfrage. Mit dem Wegfall der Reisebeschränkungen zogen die Buchungen an. Bis Ende April lagen sie aber noch knapp ein Drittel unter Plan.
Das führt zu einem Verlust. Bis Ende Mai lag im laufenden Geschäft das Minus vor Zinsen und Steuern (Ebit) nach Informationen der «SZ» bei 1,5 Milliarden Euro und fiel damit 170 Millionen höher aus als erwartet. Auf dem Staatskonzern lastet ein Schuldenberg von gut 29 Milliarden Euro. Bis 2023 wird ein Anstieg auf knapp 32 Milliarden Euro erwartet.