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Dax schwächer – Anleger vor EZB-Sitzung zurückhaltend

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Jun 9, 2021 , , ,
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Fredrik von Erichsen/dpa)

Einen Tag vor der Veröffentlichung von US-Inflationsdaten und der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt zur Wochenmitte Zurückhaltung geübt.

Die Währungshüter der Eurozone dürften Experten zufolge ihre lockere Geldpolitik erst einmal beibehalten – trotz der wirtschaftlichen Erholung und der steigenden Inflation.

Der Leitindex Dax schaffte es am Mittwoch nur vorübergehend in die Gewinnzone und schloss 0,38 Prozent tiefer bei 15.581,14 Punkten. Damit zollte er seinen jüngsten Rekordständen weiter Tribut. Derweil verzeichnete der MDax der mittelgroßen Unternehmen am Ende ein Plus von 0,06 Prozent auf 33.804,48 Punkte – auch er hatte zuletzt Bestmarken aufgestellt.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verabschiedete sich fast unverändert aus dem Handel. Beim Pariser Cac 40 reichte es für ein bescheidenes Plus, während der Londoner FTSE 100 moderat nachgab. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial stand zum europäischen Handelsende knapp im Minus.

Die EZB-Wertpapierkäufe des Corona-Krisenprogramms PEPP sollten laut einer Mehrheit von Volkswirten vorerst mit unverändertem Tempo fortgesetzt werden. Analysten dürften auch die Projektionen der Notenbank beachten – und wie stark die EZB ihre Inflationsprognosen anheben wird.

Im Dax setzten sich die Titel von Merck KGaA mit knapp drei Prozent Plus an die Spitze – damit ging ihre Rekordjagd weiter. Neben dem Pharma- und Chemiekonzern zählten andere Branchengrößen ebenfalls zu den Favoriten der Anleger: Die Aktien des Medizinunternehmens Fresenius und seiner Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) legten jeweils um knapp ein Prozent zu, und die Anteilscheine des Pharma- und Agrarchemiekonzerns Bayer gewannen rund ein halbes Prozent. Schlusslicht im Leitindex war indes der Kunststoffkonzern Covestro mit einem Minus von über drei Prozent.

Dass die USA mit Blick auf die Corona-Pandemie ihre Reisewarnung für Ziele wie Deutschland und Dutzende andere Länder gelockert haben, kam der Luftfahrt- und Tourismusbranche zugute: Im MDax gewannen Lufthansa fast drei Prozent, und die Titel des Flughafenbetreibers Fraport stiegen um rund sechs Prozent.

MDax-Spitzenreiter war Aixtron: Dank erneut angehobener Jahresziele zogen die Papiere des LED- und Chipindustrieausrüsters um nahezu acht Prozent an. Dagegen litt Zalando nach der Kursrally der vergangenen Tage unter Gewinnmitnahmen. Die Aktien des Online-Modehändlers, welche die Marktbeobachter von Index-Radar für «kräftig überhitzt» halten, büßten am Indexende fast viereinhalb Prozent ein.

Im Nebenwerte-Index SDax belegte S&T mit einem knapp sechsprozentigen Kursplus auf 20,88 Euro den ersten Platz. Damit machten die Titel des IT-Dienstleisters auch die Verluste der vergangenen Tage wett. Als Kurstreiber erwies sich die Nachricht, dass Unternehmenschef Hannes Niederhauser 5000 Aktien zu einem Stückpreis von 20,14 Euro gekauft hat. Zu Handelsbeginn hatten sie noch so niedrig wie seit knapp einem Monat nicht mehr notiert.

Der Euro kostete zuletzt 1,2180 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs davor auf 1,2195 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von minus 0,27 Prozent am Vortag auf minus 0,29 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,17 Prozent auf 144,75 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,20 Prozent auf 172,45 Punkte.