Am deutschen Aktienmarkt sind die Kurse am Freitag insgesamt moderat zurückgegangen. Der Leitindex Dax verlor 0,61 Prozent auf einen Stand von 15.544,39 Punkten.
Schwächere Wachstumssignale des Online-Riesen Amazon, Kursverluste an den fernöstlichen Börsen und steigende Corona-Zahlen brachten die Anleger ins Grübeln. Gute Quartalszahlen von Unternehmen wurden dagegen teils genutzt, um vor dem Wochenende Kursgewinne einzustreichen.
Auf Wochensicht steht beim Dax ein Minus von 0,8 Prozent zu Buche. Im Monat Juli kam der Leitindex kaum noch voran. Der MDax der mittelgroßen Titel gab am Freitag um 0,36 Prozent auf 35.146,91 Zähler nach.
Höhere Jahresziele des Krankenhaus- und Medizinkonzerns Fresenius halfen der Aktie nicht weiter. Denn bei der Fresenius-Tochter FMC ist der Gewinn im zweiten Quartal um mehr als ein Drittel eingebrochen. Die Aktien des Dialyseanbieters büßten 4,5 Prozent ein und zogen die von Fresenius um 3,9 Prozent mit nach unten. Damit waren die beiden Titel die Schlusslichter im Dax.
Der weltweit größte Hersteller von Industriegasen Linde wird dank gut laufender Geschäfte immer zuversichtlicher für das laufende Jahr. Die Aktien gewannen an der Dax-Spitze 2,5 Prozent und erreichten ein Rekordhoch. Der Energiekonzern RWE rechnet in diesem Jahr dank eines starken Stromhandels im ersten Halbjahr mit einem besseren Ergebnis als bisher. Die Papiere legten um 0,2 Prozent zu. Aktien von MTU verloren indes nach Zahlen des Triebwerkherstellers 0,4 Prozent.
Im MDax rückten der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub und der Medizintechnikhersteller Siemens Healthineers mit erhöhten Prognosen in den Blick. Anfangs schwach, drehten Fuchs Petrolub am Nachmittag ins Plus und schlossen 1,6 Prozent höher. Siemens Healthineers gewannen 0,8 Prozent.
Für die Papiere des Gendiagnostik-Unternehmens Qiagen ging es nach Quartalszahlen um 2,5 Prozent hoch. Die enttäuschenden Signale von Amazon belasteten hingegen Aktien von Online-Händlern: Zalando rutschten um 3,6 Prozent ab.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,67 Prozent auf 4089,30 Zähler. Ähnlich hoch war der Verlust des Londoner FTSE 100, während der Abschlag beim Cac 40 in Paris moderater ausfiel. An der Wall Street notierte der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss etwas leichter.
Der Euro gab nach und kostete 1,1860 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1891 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt blieb die Umlaufrendite erneut bei minus 0,50 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,02 Prozent auf 146,34 Punkte. Der Bund-Future stieg am Abend um 0,07 Prozent auf 176,59 Punkte.