Die Corona-Pandemie hat die Schulden unabhängiger britischer Geschäfte und Läden einer Studie zufolge vervielfacht. «Die meisten waren gezwungen, nicht mehr tragbare Schulden aufzunehmen, und viele stehen infolgedessen am Abgrund», heißt es in dem viel beachteten Bericht des früheren Unternehmenschefs Bill Grimsey.
Er mahnte: «Dringende Unterstützung ist erforderlich, um einen Tsunami von Schließungen zu verhindern.» Die Schuldenaufnahme sei enorm gewesen, betont der Autor. «Allein in der Friseur- und Schönheitsbranche schätzen wir, dass die Schulden von etwa 20.000 unabhängigen Unternehmen von 0,05 Milliarden auf 0,3 Milliarden Pfund gestiegen sind.» Insgesamt hätten die Schulden der inhabergeführten Unternehmen von 500 Millionen auf 2,2 Milliarden Pfund zugelegt.
Inhabergeführte Unternehmen seien während der Pandemie ungerecht behandelt worden. «Während größere Unternehmen in der Lage waren, Handel zu treiben und von großzügiger staatlicher Unterstützung zu profitieren, konnten kleinere Unternehmen nicht handeln und fühlten sich nicht unterstützt und nicht geschätzt.» Viele Eigentümer hätten auch psychisch unter den Auswirkungen gelitten und stünden nun an einem kritischen Punkt.
Der Bericht kritisierte, die britische Politik verkenne die Rolle der Geschäfte bei der Stärkung des sozialen Gefüges. Hier seien Frankreich und Deutschland, die über viel mehr eigenständige Unternehmen verfügten, Vorbilder.