Der Industrie- und Stahlkonzern Thyssenkrupp kommt bei seiner Neuausrichtung voran. Die Essener verkaufen ihr Geschäft mit Maschinen und Anlagen für den Bergbau an das dänische Unternehmen FLSmith, wie sie am Donnerstag mitteilten.
Die Geschäftseinheit Mining Technologies, die unter anderem riesige Schaufelradbagger baut, hat aktuell rund 3400 Beschäftigte und setzt etwa 800 Millionen Euro im Jahr um.
Der Unternehmenswert wird in der Mitteilung mit 325 Millionen Euro beziffert. Der Mittelzufluss für Thyssenkrupp dürfte in vergleichbarer Höhe liegen. Der Verkauf steht unter dem Vorbehalt fusionskontrollrechtlicher Genehmigungen. Den Vollzug der Transaktion erwartet Thyssenkrupp innerhalb der nächsten 12 Monate.
«Der erfolgreiche Verkauf des Mining-Geschäfts zeigt: Wir treiben den Umbau von Thyssenkrupp mit Hochdruck weiter voran und erzielen dabei Schritt für Schritt wichtige Ergebnisse. Noch sind wir allerdings nicht am Ziel», sagte Konzernchefin Martina Merz.
Die Managerin hatte dem kriselnden Traditionskonzern eine Schrumpfkur verordnet. Unternehmensteile, die verkauft oder eingestellt werden sollen, wurden in einem neuen Unternehmenssegment mit der Bezeichnung «Multi Tracks» zusammengefasst, in dem rund 18.700 Mitarbeiter arbeiten und das etwa 5,5 Milliarden Euro umsetzt.
Auch bei der Trennung von anderen Konzernteilen macht Thyssenkrupp nach eigenen Angaben Fortschritte. So sei man beim Edelstahlwerk im italienischen Terni in Gesprächen mit mehreren Kaufinteressenten. Im Geschäftsfeld Tief- und Ingenieurbau befinde sich der Verkaufsprozess in einem fortgeschrittenen Stadium. Das Geschäft mit Grobblechen sowie der Bereich Carbon Components, der unter Carbonfelgen für Auto- und Motorradhersteller herstellt, werden dagegen geschlossen.
FLSmith gehört laut Thyssenkrupp zu den weltweit führenden Anbietern von Technologien für die Bergbau- und Zementindustrie. Die Dänen hätten eine überzeugende Geschäftsstrategie. «Unsere Mitarbeitenden erhalten eine attraktive Perspektive. Das war uns bei den Verkaufsverhandlungen äußerst wichtig», sagte Merz.