Google profitiert mit Rekordzahlen von der wachsenden Online-Aktivität der Internet-Nutzer und Unternehmen.
Der Umsatz der Konzernmutter Alphabet stieg im vergangenen Quartal im Jahresvergleich um 62 Prozent auf rund 61,9 Milliarden Dollar (52,4 Mrd Euro). Beim Gewinn gab es einen Sprung auf gut 18,5 Milliarden Dollar von knapp 7 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor.
Nach wie vor ist Onlinewerbung in Googles Suchmaschine und anderen Bereichen die tragende Säule des Geschäfts. Googles Werbeerlöse stiegen im zweiten Quartal um rund 69 Prozent auf gut 50,4 Milliarden Dollar, wie Alphabet nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte. Die Videoplattform Youtube brachte dabei 7 Milliarden Dollar ein – nach 3,8 Milliarden Dollar vor einem Jahr.
Am stärksten hätten zu dem Anstieg die Werbeausgaben des Einzelhandels beigetragen, sagte Top-Manager Philipp Schindler in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Zudem hätten unter anderem auch die Reisebranche und Finanzdienstleister mehr Geld für Anzeigen ausgegeben.
Während Verbraucher mehr Zeit online verbringen, gehen auch Unternehmen verstärkt ins Netz, um sie mit Werbung zu erreichen. In der Corona-Pandemie profitieren von dem Trend besonders stark Online-Plattformen wie Google, Facebook, Snapchat oder Twitter mit ihren effizienten Systemen zur Anzeige personalisierter Werbung. Facebook legt seine Zahlen nach US-Börsenschluss vor.
Der Umsatz mit Cloud-Diensten stieg um mehr als die Hälfte auf 4,6 Milliarden Dollar. Google liegt damit in dem Geschäft weiterhin deutlich hinter Amazon und Microsoft. Zugleich konnte die Sparte ihren operativen Verlust auf 591 Millionen Dollar reduzieren – von gut 1,4 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor.
Die sogenannten «anderen Wetten» von Alphabet mit potenziellem Zukunftsgeschäft wie selbstfahrende Autos oder Lieferdrohnen steigerten den Umsatz von 148 auf 192 Millionen Dollar. Zugleich weiteten sich ihre operativen Verluste auf knapp 1,4 Milliarden Dollar aus. Das waren fast 300 Millionen Dollar mehr als vor einem Jahr.
Die Reserven des Internet-Konzerns erreichten zum Quartalsende rund 136 Milliarden Dollar. Während Google genauso wie andere Tech-Riesen verstärkt ins Visier von Regulierern gerät, ist das ein üppiges Polster für mögliche Strafen.
Die Quartalszahlen übertrafen die Erwartungen der Analysten, der Aktienkurs legte im nachbörslichen Handel um rund drei Prozent zu.