Der Dax hat sich auch am Freitag auf hohem Niveau stabil gezeigt. Das Interesse der Anleger gilt der US-Notenbank und dem online abgehaltenen Zentralbank-Symposium am Nachmittag, das traditionell in Jackson Hole (Wyoming) stattfindet.
Im frühen Handel legte der Leitindex Dax um 0,08 Prozent auf 15 806,96 Punkte zu und hielt sich im Wochenverlauf damit unverändert. Das Rekordhoch von Mitte August bei 16.030 Zählern bleibt in Reichweite. Der MDax verlor am Freitag 0,17 Prozent auf 35.894,49 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,12 Prozent.
Ob Fed-Chef Jerome Powell seine Rede dazu nutzen wird, auch Signale über die künftige Geldpolitik der USA zu geben, ist ungewiss. Das Interesse aber gilt vor allem dem Zeitpunkt, wann die milliardenschweren Anleihekäufe allmählich zurückgeführt werden. Die umfangreichen Käufe hatten in den vergangenen Jahren die Börsenhausse angetrieben.
Analyst Ralf Umlauf von der Helaba betonte die Schwierigkeiten, vor denen Powell aktuell steht: «Letztlich erscheint es opportun, dem FOMC-Meeting im September nicht vorzugreifen – auch um Zeit zu gewinnen.» Dabei verwies Umlauf auf Wachstumsraten und Inflation auf hohen Niveaus, die eine Reduzierung der Anleihekäufe angemessen erscheinen ließen. Dem gegenüber stehe ein noch etwas schwächelnder Arbeitsmarkt und zum Teil nur temporäre Preisschübe. Die Pandemie sorge dabei weiter für hohe Unsicherheit, und nicht zuletzt müsse die Fed auch noch darauf achten, dass ihre Schritte nicht zu Verwerfungen an den Finanzmärkten führen. «Die Rekordstände an den Aktienbörsen sind ebenso problematisch wie die extrem niedrigen Realrenditen an den Rentenmärkten», mahnte Umlauf.
Unter den Einzelwerten bekamen vor allem CTS Eventim und Morphosys die Gunst der Anleger zu spüren. So hofft der Veranstalter und Tickethändler auf einen Großauftrag. Zusammen mit France Billet und Orange Business Service befindet sich CTS Eventim eigenen Angaben zufolge in der Endphase von Verhandlungen über ein Ticketingabkommen mit dem Organisationskomitee für die Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris 2024. Die Aktie gewann im MDax 1,0 Prozent.
Für die Papiere von Morphosys ging es an der Index-Spitze um 2,8 Prozent hoch. Das Biotechunternehmen erhielt in der Europäischen Union die bedingte Zulassung für Tafasitamab in Kombination mit Lenalidomid bei einer speziellen Krebsart.
Der Immobilienkonzern Vonovia gab bekannt, Unternehmensanleihen über insgesamt fünf Milliarden Euro im Zusammenhang mit dem geplanten Kauf der Deutsche Wohnen platziert zu haben. Die Aktien legten am Morgen um 0,6 Prozent zu.
Im SDax zeigten sich die Anteile der Fondsgesellschaft DWS unverändert zum Vortag, während die Aktien des Mutterkonzerns Deutsche Bank um 0,4 Prozent nachgaben. Am Vortag waren die DWS-Papiere um etwas mehr als 13 Prozent abgesackt und die der Mutter um etwas mehr als 2 Prozent, nachdem Medien berichtet hatten, dass die DWS ins Visier der Aufsichtsbehörden geraten sei. Sowohl die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) als auch mehrere US-Behörden untersuchten die nachhaltigen Investmentprodukte des Vermögensverwalter.