Die US-Wirtschaft hat im Juli erneut mehr Jobs geschaffen als erwartet. Landesweit kamen außerhalb der Landwirtschaft nach Angaben des US-Arbeitsministeriums von Freitag 943.000 Stellen hinzu.
Die Arbeitslosenquote sank gegenüber dem Vormonat um 0,5 Punkte auf 5,4 Prozent. Analysten hatten mit einem Zuwachs von im Schnitt rund 860.000 Stellen gerechnet. Bereits im Juni hatte die US-Wirtschaft mehr Jobs geschaffen als prognostiziert.
US-Präsident Joe Biden sagte in Washington, angesichts der Zahlen sei unbestreitbar, dass der Plan seiner Regierung zur Stützung der Wirtschaft funktioniere. Biden mahnte aber: «Wir haben noch viel Arbeit vor uns.» Es könne auch noch Aufs und Abs geben. Eindringlich rief er erneut die Bevölkerung auf, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, um die Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante zu bremsen. Diese lässt die Corona-Fallzahlen in den USA derzeit wieder steigen, was auch die wirtschaftliche Erholung gefährden könnte.
Die wirtschaftliche Entwicklung in den USA ist bislang insgesamt vielversprechend: Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe – ein Kurzfristindikator für den Jobmarkt – gehen im Trend seit Beginn des Jahres zurück. Und in den ersten beiden Quartalen des Jahres wuchs die US-Wirtschaft solide.
Die Hauptgründe für die wirtschaftliche Erholung in den USA nach dem coronabedingten Einbruch im vergangenen Jahr sind Analysten zufolge Impfungen und Konjunkturhilfen. Im Frühjahr hatte der US-Kongress ein Corona-Konjunkturpaket in Höhe von rund 1,9 Billionen US-Dollar verabschiedet. Das entspricht fast zehn Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung in den USA. Im vergangenen Jahr hatte der Kongress bereits Pakete mit einem Volumen von rund 3 Billionen Dollar auf den Weg gebracht.
Die Corona-Pandemie hatte die US-Wirtschaft extrem hart getroffen: Die Beschäftigung brach im Frühjahr 2020 im Rekordtempo ein. Seitdem erholt sich der Arbeitsmarkt zwar, allerdings sind immer noch viele Amerikaner ohne Job. Die Arbeitslosenquote ist nach wie vor deutlich höher als vor der Pandemie. Anfang 2020 hatte die Quote bei 3,5 Prozent gelegen, dem niedrigsten Stand seit Jahrzehnten.