Robuste Konjunkturdaten haben dem deutschen Aktienmarkt am Mittwoch einen Schub verliehen. Der Leitindex Dax ging mit einem Plus von 0,88 Prozent auf 15.692,13 Punkte aus dem Handel.
Der MDax der mittelgroßen Werte gewann 0,53 Prozent auf 35.485,55 Punkte, nachdem er im Handelsverlauf ein Rekordhoch erklommen hatte.
Die Unternehmensstimmung in der Eurozone war im Juli – gemessen am Einkaufsmanagerindex des Marktforschungsunternehmens IHS Markit – den sechsten Monat in Folge gestiegen und hatte den höchsten Stand seit über 15 Jahren erreicht. Der Stimmungsindikator lag über der sogenannten Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Werte oberhalb dieser Marke deuten auf eine Expansion der wirtschaftlichen Aktivitäten hin.
Auch aus den USA kamen erfreuliche Nachrichten: Dort hatte sich die Stimmung im Dienstleistungssektor im Juli überraschend deutlich verbessert und einen Rekordwert erreicht. «Das Wachstumsszenario bleibt intakt», resümierte Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba.
In diesem positiven Umfeld standen Aktien aus dem konjunktursensiblen Technologiesektor hierzulande und auch europaweit bei Anlegern hoch im Kurs. Im hiesigen Handel fielen vor allem die Papiere des Chipkonzerns Infineon mit einem Anstieg von 4,4 Prozent positiv auf. Damit sicherten sich die Anteilscheine den ersten Platz im Dax.
Nach einigen Tagen Pause ist die Rekordrally bei Adidas und Puma wieder in vollem Gange. Für die Anteilscheine von Adidas ging es nun um 4,2 Prozent und für jene von Puma um 2,6 Prozent nach oben. Sie folgten damit der international guten Branchenstimmung.
Ein optimistischer Analystenkommentar hievte die Aktien von Delivery Hero um rund zwei Prozent nach oben. Der Experte Rob Joyce von der US-Investmentbank Goldman Sachs geht davon aus, dass der Essenslieferant erst am Anfang einer langen Wachstumsphase steht.
Die Probleme bei der Windkrafttochter Siemens Gamesa brachten die jüngste Erholung der Aktien des Mutterkonzerns Siemens Energy ins Stocken. Deren Papiere hatten am Mittwoch nur kurz den Sprung ins Plus geschafft und notierten am Ende 2,8 Prozent im Minus. Damit waren sie der schwächste Wert im Dax.
Enttäuschende Geschäftszahlen drückten die Commerzbank-Aktien nach einem bereits schwachen Start ins zweite Halbjahr noch tiefer ins Minus. Die Papiere des Finanzinstituts büßten fast sechs Prozent ein und waren damit das Schlusslicht im MDax.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,65 Prozent auf 4144,90 Zähler. Der Londoner FTSE 100 und der Cac 40 in Paris legten jeweils etwas weniger deutlich zu. An der Wall Street notierte der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss hingegen 0,8 Prozent im Minus.
Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1861 (Dienstag: 1,1885) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8431 (0,8414) Euro. Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von minus 0,52 Prozent am Vortag auf minus 0,54 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,22 Prozent auf 146,55 Punkte. Der Bund-Future rückte um 0,12 Prozent auf 177,22 Punkte vor.