Beschäftigte der Baubranche haben bei bundesweiten Kundgebungen für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen demonstriert.
Nach Angaben der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) beteiligten sich hunderte Bauarbeiter aus mehreren Bundesländern an den Aktionen in verschiedenen Städten.
Anlass der Kundgebungen sind die aktuellen Tarifverhandlungen für die bundesweit 890.000 Beschäftigten der Bauwirtschaft. Die IG Bau kritisiert, dass die Beschäftigten des Baugewerbes an den trotz der Corona-Pandemie gut laufenden Geschäften ihrer Firmen in Norddeutschland nicht ausreichend beteiligt würden.
Bislang sei in drei Verhandlungsrunden von Arbeitgeberseite kein akzeptables Angebot für eine Lohnerhöhung und eine Vergütung der langen Fahrzeiten zu den Baustellen vorgelegt worden, sagte ein IG-Bau-Sprecher.
Neben einem Wegegeld fordert die IG Bau 5,3 Prozent mehr Lohn und Gehalt sowie eine Anpassung der Ost-Einkommen an das West-Niveau. Die Arbeitgeberseite hatte in der ersten Runde ein Angebot vorgelegt, danach waren die Gespräche zeitweise unterbrochen. Ende Juli hatten Arbeitgeber und Arbeitnehmer einen Fahrplan für die weiteren Verhandlungen vereinbart. «Wir sind zuversichtlich, dass wir in den kommenden Runden bis Ende September eine Einigung erzielen können», hatte Jutta Beeke, Vizepräsidentin des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie (HDB), seinerzeit gesagt.
Aktionen gab es unter anderem im bayerischen Feuchtwangen, in der Osnabrücker Innenstadt, in der Baggerstadt Ferropolis in Sachsen-Anhalt sowie an der ehemaligen Zeche Ewald in Herten im Ruhrgebiet.