Der Deutsche Mieterbund fordert zwecks besserer Vergleichbarkeit die Einführung eines Mietenkatasters.
«Mietspiegel sind in ihrer Aussage begrenzt. Erfasst werden nur neu geschlossene Mietverträge oder Mieten, die in den vergangenen sechs Jahren erhöht wurden», sagte Lukas Siebenkotten, Präsident des Deutschen Mieterbundes, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). «Das bildet ein aktuelles Marktgeschehen, nicht aber die tatsächliche Situation der Haushalte ab.»
Ein Mietenkataster hätte demnach den Vorteil, dass alle Mieten an einer zentralen Stelle erfasst würden, zum Beispiel beim Katasteramt. «Dann gibt es keine Probleme mehr, Mietspiegel zu erstellen und die ortsübliche Vergleichsmiete zu ermitteln», sagte Siebenkotten. Zwar wäre ein Mietenkataster mit bürokratischem Aufwand verbunden. «Wenn wir aber nicht nur Mieten erfassen, sondern auch Daten zum energetischen Zustand, könnten wir künftig auch sehr viel besser planen.»
Die Gewerkschaft IG BAU unterstützt die Forderung des Mieterbundes. «Ein bundesweites Mietenkataster würde endlich die „Mieten-Wahrheit“ an den Tag bringen», sagte der Bundesvorsitzende Robert Feiger den Funke-Zeitungen. Für «gierige Vermieter, die ständig die Mietpreisspirale nach oben drehen», würden schwere Zeiten anbrechen.