Staatliche Hilfen aus Deutschland und Griechenland haben den Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport in die Gewinnzone zurückgeholt.
Bei gleichzeitig wieder anziehenden Passagierzahlen konnte der MDax-Konzern am Standort Frankfurt seinen operativen Aufwand im ersten Halbjahr deutlich um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum reduzieren. Für das Gesamtjahr traut sich Vorstandschef Stefan Schulte nun ein Konzernergebnis rund um die Null-Linie zu.
Im zweiten Quartal betrugen die Umsatzerlöse unter dem Eindruck der Corona-Krise 426 Millionen Euro (Q2 2020: 250 Mio), wie das Unternehmen am Dienstag berichtete. Unter dem Strich stand für die Anteilseigner ein Gewinn von 85 Millionen Euro nach einem Verlust von 182 Millionen ein Jahr zuvor.
Entscheidend dazu beigetragen haben öffentliche Hilfen für Frankfurt und die 14 Fraport-Regionalflughäfen in Griechenland. Von der Bundesrepublik und dem Land Hessen erhielt der Frankfurter Flughafen knapp 160 Millionen Euro, um Vorhaltekosten aus dem ersten Lockdown im Jahr 2020 auszugleichen. Griechenland beschloss ein Hilfspaket in Höhe von bis zu 178 Millionen Euro über den längeren Verzicht auf Konzessionszahlungen, was im zweiten Quartal für Fraport zu einem positiven Effekt von knapp 70 Millionen Euro führte.
Die Aussichten für das Passagiergeschäft an Deutschlands größtem Airport haben sich nach Schultes Einschätzung aber nicht verbessert: Er rechnet für das laufende Jahr weiterhin mit unter 20 Millionen bis maximal 25 Millionen Fluggästen. Aktuell beträgt die Passagierzahl an guten Tagen rund die Hälfte des Niveaus aus dem Rekordjahr 2019, in dem insgesamt mehr als 70,5 Millionen Menschen den Flughafen genutzt hatten. Im gesamten ersten Halbjahr 2021 kamen hingegen nur knapp 6,5 Millionen Fluggäste, keine 20 Prozent des Vorkrisenwertes.
In der Logistik-Krise weiter stark gefragt sind hingegen die Kapazitäten bei der Luftfracht. Deutschlands größtes Cargo-Drehkreuz verzeichnete mit 1,2 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr einen Zuwachs von 27,3 Prozent zum Vorjahreszeitraum und lag damit auch 9,0 Prozent über dem Wert aus 2019.