In Deutschland bleibt der Preisauftrieb stark. Im Juli stiegen die Preise, die Unternehmen für Waren erhalten oder zahlen müssen, so kräftig wie seit 46 Jahren nicht mehr. Im Jahresvergleich legten die Erzeugerpreise um 10,4 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt mitteilt.
Das war der stärkste Zuwachs seit Januar 1975, als die Preise in der Ölkrise stark stiegen. Experten wurden von der Stärke des Anstiegs überrascht. Sie hatten mit einer Jahresrate von 9,2 Prozent gerechnet.
Zum Vormonat erhöhten sich die Erzeugerpreise im Juli um 1,9 Prozent. Stärkste Preistreiber bleiben Vorleistungsgüter und Energie, wie das das Bundesamt erklärte. Vorleistungsgüter verteuerten sich auf Jahressicht um 15,6 Prozent. Energie war im Schnitt 20,4 Prozent teurer.
Bei den Vorleistungsgütern verwies das Bundesamt insbesondere auf deutliche Preisanstiege bei Holz und Metallen. «Hauptgründe für den starken Anstieg der Stahl- und Holzpreise dürften die hohe Nachfrage im In- und Ausland sowie Probleme bei der Versorgung mit Rohstoffen sein.» Bei den Stahlpreisen seien kräftige Preissteigerungen für Eisenerzimporte hinzugekommen.