Etwa zwei Wochen später als in den vergangenen Jahren hat die Traubenlese in Deutschland begonnen. Zusammen mit mehreren Helfern schnitt der rheinhessische Winzer Mathias Wolf in Lörzweiler (Kreis Mainz-Bingen) Trauben der früh reifenden Rebsorte Solaris für die Federweißer-Produktion von den Reben.
«Wir hatten viel Regen, aber wenn wir jetzt noch einen schönen Altweibersommer bekommen, ist alles gut», sagte der Winzer. Wegen der hohen Feuchtigkeit sei in diesem Jahr verbreitet mit Ertragsverlusten durch die Pilzerkrankung Falscher Mehltau zu rechnen, sagte Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut. Es sei aber noch zu früh für eine Ernteprognose in den 13 deutschen Weinanbaugebieten. «Die Winzer sind gar nicht böse darum, nach den sehr warmen und trockenen Jahren von 2018 bis 2020 wieder ein normales Jahr zu haben.»
Im vergangenen Jahr wurden die ersten Trauben für den jungen Wein schon am 10. August in der pfälzischen Gemeinde Weisenheim am Sand (Kreis Bad Dürkheim) gelesen. Der bislang früheste Beginn der Lese für den Federweißen war 2018 am 6. August. In den vergangenen 20 Jahren sei der Beginn der Lese für die Federweißer-Produktion nur 2013 später gewesen, sagte Büscher. Die Hauptlese mit den Rebsorten für Qualitätsweine beginnt je nach Witterungsverlauf Mitte bis Ende September.