Die Kurse am deutschen Aktienmarkt sind zur Wochenmitte gestiegen. Der Leitindex Dax gewann 1,03 Prozent auf 15.506,74 Punkte.
Damit ist der Kurseinbruch vom Wochenauftakt wieder wett gemacht. Auch der MDax der mittelgroßen Börsenwerte präsentierte sich freundlich mit plus 0,63 Prozent auf 35.206,43 Zähler.
Am Abend entscheidet die US-Notenbank Fed über den weiteren geldpolitischen Kurs. Angesichts einer hohen Inflation und Fortschritten am Arbeitsmarkt rechnen Experten damit, dass die zur Konjunkturstütze in der Pandemie initiierten Anleihekäufe bald verringert werden.
Die Sorgen wegen der Schieflage des chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande und einer möglichen Immobilienkrise in China hatten zu Wochenanfang die Kurse erheblich nach unten gezogen. Nun verschaffte sich Evergrande eigenen Angaben zufolge Luft bei Zinszahlungen. Am Markt sei die vorherrschende Meinung, dass China ein Übergreifen der Probleme auf den Finanz- und Immobiliensektor verhindern kann, merkte Fondsmanager Pierre-Henri Cloarec von Nordea an.
Europaweit ging es am Mittwoch für Papiere aus dem Rohstoff- und Bankensektor bergauf, die zu Beginn der Woche noch die größten Verlierer waren. Im Dax gewannen Deutsche Bank als bester Wert fast vier Prozent. Die auf Online-Bestellungen fokussierten Dax-Neulinge Zalando und Hellofresh ließen indes Federn mit Abschlägen von jeweils mehr als zwei Prozent. Eine Gewinnwarnung des US-Kontrahenten FedEx zog die Aktien der Deutschen Post um 1,5 Prozent nach unten.
Ströer verteuerten sich an der MDax-Spitze um 4,7 Prozent. Die Bank JPMorgan bleibt optimistisch für die Außenwerbebranche. Diese werde von einer Erholung des Bahn- und Flugverkehrs und von wieder in die Innenstädte strömenden Kunden profitieren. Die Papiere der Lufthansa wurden im Zuge der Kapitalerhöhung ex Bezugsrechte für die neuen Aktien gehandelt. Insgesamt betrachtet ergab sich rechnerisch ein deutliches Plus.
Im Kleinwerteindex SDax rutschten die Titel des Biokraftstoffherstellers Verbio nach einem enttäuschenden Ausblick um elf Prozent ab. Die Papiere zählen seit Monaten zu den Höhenfliegern am deutschen Aktienmarkt. Nun machten die Anleger Kasse.
An den anderen Börsen Europas ging es noch etwas weiter aufwärts als mit dem Dax. So stieg der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone um 1,29 Prozent auf 4150,19 Zähler. Paris und London meldeten ähnlich hohe Aufschläge. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial legte zuletzt um 1,3 Prozent zu.
Der Kurs des Euro stieg moderat und wurde am Abend mit 1,1736 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1729 (Dienstag: 1,1738) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8526 (0,8519) Euro gekostet.
Am Anleihemarkt gab die Umlaufrendite von minus 0,37 Prozent am Vortag auf minus 0,38 Prozent nach. Der Rentenindex Rex fiel um 0,03 Prozent auf 144,97 Punkte. Der Bund-Future stieg am Abend um 0,05 Prozent auf 171,72 Punkte.