In dem seit Monaten schwelenden Tarifkonflikt im Einzelhandel sind Ikea-Mitarbeiter in mehreren Bundesländern einem Warnstreikaufruf der Gewerkschaft Verdi gefolgt.
Schwerpunkt der Aktion am Dienstag waren Ikea-Möbelhäuser im Norden, wie Verdi mitteilte. Dort waren die Standorte Großburgwedel, Hannover Expo-Park, Osnabrück und Braunschweig in Niedersachsen sowie Bremerhaven betroffen. Verdi-Verhandlungsführerin Sabine Gatz nannte auch Magdeburg und Erfurt als betroffene Orte. Die Möbelhäuser seien durch den Warnstreik nicht lahmgelegt worden, sagte sie. Es sei aber gelungen, die internen Abläufe zu stören. An einer Kundgebung in Großburgwedel bei Hannover beteiligten sich etwa 100 Streikende. Verdi hatte auch Ikea-Standorte in Bayern, Hessen, Hamburg, Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Nordrhein-Westfalen zum Ausstand aufgerufen.
Mehr Wertschätzung gefordert
Zur Konzentration auf Ikea sagte Gatz, das Unternehmen sei Mitglied der Tarifkommission Niedersachsen und beteilige sich an der «bundesweiten Blockadehaltung der Einzelhandelsunternehmen». Den Beschäftigten fehle immer noch eine angemessene Entgelterhöhung und Wertschätzung für ihre gute Arbeit.
Der Warnstreik sende zudem auch eine Botschaft in Richtung der zeitgleich stattfindenden Tarifverhandlungen in Nordrhein-Westfalen. «Ein ernstzunehmendes, abschlussfähiges Angebot muss endlich auf den Tisch», sagte sie. Verdi fordert für die Einzelhandelsbeschäftigten unter anderem eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,5 Prozent plus 45 Euro pro Monat für alle Beschäftigen, 100 Euro mehr Ausbildungsvergütung, sowie ein Mindesteinkommen von 12,50 Euro pro Stunde bei einer Laufzeit von 12 Monaten.
In der Tarifrunde haben sich nach Verdi-Angaben bereits 31 der 54 deutschen Ikea-Standorte an Warnstreiks beteiligt. «Bei Ikea fordern die Beschäftigten auch einen Tarifvertrag, der die rasante digitale Transformation des Unternehmens im Sinne der Beschäftigten regelt», sagte Verdi-Vertreterin Maren Ulbrich. Die Deutschland-Zentrale von Ikea in Hofheim bei Frankfurt war nicht für eine Stellungnahme erreichbar.