Der neue Opel-Mutterkonzern Stellantis hat im dritten Quartal dieses Jahres deutlich weniger Autos verkauft.
Die Zahl der weltweit ausgelieferten Fahrzeuge ging im Vergleich zum Vorjahresquartal um 27 Prozent auf 1,13 Millionen Stück zurück, wie der aus der Peugeot- und Opelmutter PSA und Fiat Chrysler fusionierte Konzern am Donnerstag in Amsterdam berichtete.
Einen Teil des Rückgangs konnte der weltweit viertgrößte Autokonzern über Preiserhöhungen und den Verkauf teurerer Fahrzeuge kompensieren, die häufiger Elektroantriebe hatten. Der Umsatz fiel deshalb nur um 14 Prozent auf 32,6 Milliarden Euro. Zudem haben das Unternehmen und seine Händler ihre Lagerbestände deutlich abgebaut – von knapp 1,2 Millionen Fahrzeugen im September 2020 auf nun noch 689.000.
Angaben zum Gewinn oder zu den Verkäufen der deutschen Marke Opel machte Stellantis nicht. Das erweiterte Europa-Geschäft, auf das Opel konzentriert ist, lief aber schlechter als im Gesamtkonzern. Der Quartalsabsatz ging um 36 Prozent auf 470.000 Autos zurück und der Umsatz um 21 Prozent auf 11,6 Milliarden Euro. Zum Vergleich wurden jeweils die Werte der Vorgänger PSA und Fiat-Chrysler aus dem Vorjahresquartal herangezogen.
Mangel an Chips belastet Produktion
Der internationale Mangel an Halbleitern hat die Produktion wie bei anderen Autobauern kräftig eingebremst. Stellantis konnte nach eigenen Angaben in dem Quartal rund 600.000 geplante Autos nicht bauen. Das hatte auch bereits Folgen für den deutschen Standort Eisenach, wo die Beschäftigten bis zum Jahresende in Kurzarbeit geschickt wurden.
Am Stammwerk Rüsselsheim geht der Abbau von Arbeitsplätzen zudem weiter mit der am Mittwoch verkündeten Schließung des Werkzeugbaus zum Jahresende. Die IG Metall wehrt sich zudem gegen eine Herauslösung der Produktionswerke aus der deutschen Opel-Gesellschaft.
Für die kommenden Monate rechnet Stellantis mit geringeren Produktionsausfällen. «Der Trend ist positiv. Wir sehen eine Stabilisierung beim Angebot und eine Verbesserung der Produktion im Monatsvergleich», sagte Finanzvorstand Richard Palmer. Der Produktionsausfall wegen fehlender Teile werde zum Jahresende nicht mehr so hoch ausfallen wie in den Monaten Juli bis September.