• So. Nov 24th, 2024

Dax knackt Marke von 16.200 Punkten

Der Schriftzug «DAX» im Handelssaal der Deutschen Börse in Frankfurt. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Boris Roessler/dpa)

Der schwache Eurokurs und Entspannungssignale zwischen den USA und China haben den Dax am Dienstag erstmals über die Marke von 16.200 Punkten getrieben.

Stützend wirkten auch robuste Einzelhandelsumsätze aus den USA. Am Nachmittag legte das deutsche Börsenbarometer um 0,47 Prozent auf 16.225,14 Punkte zu. Der MDax der mittelgroßen Börsentitel gewann 0,45 Prozent auf 36.272,38 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,30 Prozent.

Der Euro fiel zeitweise auf 1,1352 US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Juli 2020. Zuletzt wurde er mit 1,1371 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,1444 Dollar festgesetzt.

Ein schwächerer Euro hilft tendenziell der exportorientierten deutschen Wirtschaft. Einige weltweit agierende Konzerne wie etwa Heidelbergcement könnten zudem von umfangreichen Infrastrukturprojekten profitieren, für die US-Präsident Joe Biden den Weg frei gemacht hat.

Außerdem stimmte ein Video-Gipfel von Biden und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping die Anleger optimistisch. Biden betonte, der Wettbewerb mit China dürfe nicht in einen Konflikt ausarten und auch Xi äußerte sich positiv. Unter Bidens Vorgänger Donald Trump war das Verhältnis stark angespannt.

Unter den Einzelwerten schossen zur Mittagszeit die Qiagen-Aktien an die Dax-Spitze auf 50,90 Euro und damit auf den höchsten Stand seit 21 Jahren. Zuletzt legten sie um 6,4 Prozent auf 50,00 Euro zu. Marktteilnehmer verwiesen auf einen Bericht des Researchdienstes Betaville über ein mögliches neues Übernahmeangebot für das Gendiagnostik- und Biotechunternehmen. Das Unternehmen steht seit längerer Zeit im Fokus von Interessenten.

Die Aktien von Thyssenkrupp zogen im MDax mit einem Plus von etwas mehr als 9 Prozent auf den höchsten Stand seit Mitte Juni und nahmen die Index-Spitze ein. Sie profitierten von einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg vom Vorabend. Diese hatte unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen berichtet, dass der Stahl- und Industriekonzern die Pläne für einen möglichen Börsengang seines Geschäfts mit Wasserstoff-Elektrolyseuren vorantreibt, was Thyssenkrupp aber nicht kommentieren wollte.

Thyssenkrupp prüft dem Bericht zufolge eine Notierung des Gemeinschaftsunternehmens Uhde Chlorine Engineers im ersten Quartal 2022. Dabei könnte das Geschäft mit bis zu fünf Milliarden Euro bewertet werden.

Um 2,4 Prozent ging es für die Aktien des Funkturm-Betreibers Vantage Towers nach oben. Nachdem sie am Vortag nur im frühen Handel von vorgelegten Halbjahreszahlen und einer optimistischeren Prognose profitiert hatten, half nun wohl die erfreuliche Geschäftsentwicklung der Muttergesellschaft Vodafone.

Die Anteile von Heidelbergcement gaben nach einem freundlichen Start ihre Gewinne teilweise ab und legten zuletzt um 0,7 Prozent zu. Abgesehen von der Unterstützung durch das US-Infrastrukturpaket gab es eine Studie der französischen Großbank Société Générale. Analyst Xavier Marchand hob die Aktie des Baustoffherstellers auf «Buy» und ist nach dem Kursrückschlag unter Bau- und Baustoffwerten seit dem Hoch im August wieder optimistischer für die gesamte Branche. Es gebe Anzeichen, dass die Energie- und Frachtkosten ihren Höhepunkt erreicht hätten, schrieb er.

Für Dermapharm ging es im SDax nach einem gesenkten Ziel für den Jahresumsatz um fast 5 Prozent abwärts. Zooplus zeigten sich nach der Vorlage des Geschäftsberichts kaum verändert, was angesichts der laufenden Übernahme des Onlinehändlers für den Haustierbedarf aber nicht verwundert.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,39 Prozent am Vortag auf minus 0,35 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,19 Prozent auf 144,67 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,09 Prozent auf 170,64 Punkte.