Mit etwas nachlassendem Schwung hat sich der Dax am Montagnachmittag weiter freundlich präsentiert. Zuletzt verbuchte der deutsche Leitindex ein Plus von 0,58 Prozent auf 15.779,80 Punkte.
Mit in der Spitze 15.849 Zählern hatte er am Vormittag ein Hoch seit fast zwei Monaten erreicht und damit nicht nur den November stark begonnen, sondern seit seinem Zwischentief vor fast vier Wochen um mehr als 1000 Punkte zugelegt.
Anders als im Dax ließ im MDax der mittelgroßen Börsentitel am Nachmittag mit plus 0,91 Prozent auf 35.168,18 Punkte der Schwung kaum nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann ein halbes Prozent.
«Buy the dip» – also Rücksetzer zum Kauf nutzen – sei weiter die richtige Strategie, sagte der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets. «Sah es am Freitagmorgen noch so aus, als könnten die negativen Ausreißer Apple und Amazon die gute Stimmung in der laufenden Berichtssaison trüben, macht der Aktienmarkt zum Wochenstart wieder da weiter, wo er vor den zwei schwarzen Flecken auf einer nahezu reinweißen Weste der Quartalsbilanzen aufgehört hat – er steigt.»
Auch die Inflationssorgen und eine wohl bald restriktivere Geldpolitik nicht nur der US-Notenbank Fed, sondern womöglich auch der Europäischen Zentralbank, hielten Anleger nicht zurück.
Positiv wirkt das besiegelte Ende der Zölle auf Stahl und Aluminium zwischen den USA und der EU. «Zölle kamen und kommen an den Börsen nie gut an. Von daher hebt hier jede Abschaffung die Stimmung», schrieb Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Stahlwerte wie Salzgitter, Klöckner & Co und auch Thyssenkrupp gewannen zwischen 2,3 und 3,3 Prozent.
Im Rennen um die Spitzenposition im Dax hatten am Nachmittag die Papiere der Deutsche Post die Nase vorn. Mit plus 2,1 Prozent setzten sie ihre Kurserholung nach dem vor knapp drei Wochen markierten Zwischentief fort.
Die Aktien von Hapag-Lloyd sprangen nach der Prognoseerhöhung vor dem Wochenende nun um fast zehn Prozent hoch. Reederei-Werte präsentierten sich insgesamt stark. Auch die Anteilsscheine des dänischen Konkurrenten Maersk waren gefragt, ebenso die Titel des Hamburger Hafenlogistikers HHLA. Laut Deutsche-Bank-Analyst Andy Chu dürfte für die Branche auch 2022 ein hervorragendes Jahr werden. Die durchschnittlichen Frachtraten könnten nochmals deutlich anziehen.
Der Euro legte am Nachmittag mit 1,1579 US-Dollar etwas zu. Die EZB hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,1645 Dollar festgesetzt.
Auf dem Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,22 Prozent am Freitag auf minus 0,21 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,08 Prozent auf 143,41 Punkte. Der Bund-Future verlor zuletzt 0,39 Prozent auf 167,73 Punkte.