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Fraunhofer: Reichweite von E-Lastwagen genügt oft schon

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Nov 11, 2021
Ein Mitarbeiter der Daimler AG steckt einen Ladestecker in einen elektrisch angetriebenen Mercedes-Benz eActros. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marijan Murat/dpa)

Batterieelektrische Lastwagen werden alltagstauglicher. Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung hat in einer Machbarkeitsstudie 9500 reale Touren von 224 Lkw mit mehr als 12 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht zu 543 Rewe-Filialen ausgewertet.

Studienleiter Patrick Plötz sagte am Donnerstag: «Die aktuell verfügbaren Reichweiten von Batterie-Lkw reichen oft heute schon aus, um alle in der Studie analysierten städtischen Lkw-Touren und fast die Hälfte der betrachteten regionalen Touren mit E-Lkw zu schaffen.»

Anders sehe es bei schweren Lastwagen aus: «Bei schweren Lkw über 26 Tonnen mit sehr langen Tagestouren bleibt die Elektrifizierung nach Stand des heutigen Fahrzeugangebots allerdings noch eine Herausforderung», sagte Plötz. In der Studie hatte das Fraunhofer-Institut für jedes Fahrzeug den Energiebedarf anhand seines Einsatzprofils und inklusive Nebenaggregaten simuliert.

Lkw-Betreiber sollten die Umstellung ihrer Lkw-Flotte im städtischen und regionalen Lieferverkehr prüfen, heißt es in der Studie: Mit der aktuellen Förderung von 80 Prozent der Mehrkosten für Fahrzeuge und Infrastruktur einerseits, den CO2-Aufschlägen beim Dieselpreis und der Maut andererseits könnten Lkw-Betreiber Kosten sparen.

Renault Trucks kündigte am Donnerstag an, von Frühjahr 2022 an die Modelle für den Verteilerverkehr nur noch batterieelektrisch anzubieten. Das gelte nur für Deutschland: Hier mache die Förderung die Gesamtrechnung für E-Lkws attraktiv.

Der Vorstandschef des zum VW-Konzern gehörenden Lastwagenbauers MAN, Andreas Tostmann, forderte weitere Hilfen: «Der Aufbau von Ladeinfrastruktur muss jetzt oberste Priorität haben und durch den Staat unterstützt werden. Auch sollten die Gesetzgeber eine präferierte Zufahrt für Null-Emissions-Lkw in Städte mittelfristig beschließen.»