Gewerkschaften und Betriebsräte der Deutschen Bahn haben sich gegen eine mögliche Aufspaltung des Konzerns gewandt.
«Sollte der Konzern in eine Netz- und eine Verkehrssparte zerschlagen werden, wären tausende Jobs in Gefahr, angefangen bei den konzerninternen Dienstleistern», warnte der Vorsitzende des Konzernbetriebsrats, Jens Schwarz.
Nachteile sieht er auch für die geplante Verkehrswende hin zu mehr Verkehr auf der Schiene. «Der Prozess der Aufteilung würde die Verkehrs- und Klimawende auf Jahre lähmen, statt sie zu beflügeln.»
Rund 1200 Beschäftigte gingen nach Angaben der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) in Berlin auf die Straße, um gegen die Aufspaltung zu protestieren. «Wir können uns keine Experimente leisten», sagte Stefan Körzell, Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Er warnte, dass eine Aufspaltung zu vielen prekären Arbeitsverhältnissen führen könne.
FDP und Grüne setzen sich in den Koalitionsverhandlungen dafür ein, das Bahnnetz und den Betrieb der Züge unternehmerisch mehr zu trennen. Das soll den Wettbewerb auf der Schiene stärken. Unterstützt werden sie von Konkurrenten der Bahn, Fahrgast- und Verbrauchervertretern sowie der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer.
EVG-Vizechef Martin Burkert rief die SPD auf, dem Druck von FDP und Grünen standzuhalten. Der frühere SPD-Bundestagsabgeordnete warnte die Sozialdemokraten vor einem Bruch mit der Gewerkschaft.