Der Dax hat sich am verkürzten letzten Handelstag des Jahres ohne Schwung präsentiert. Am Donnerstag notierte der deutsche Leitindex um die Mittagszeit 0,03 Prozent im Minus bei 15.848,13 Punkten.
Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,20 Prozent auf 35.076,17 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann hingegen 0,28 Prozent auf 4296,77 Zähler.
Schon zur Wochenmitte hatte der Dax einer fünftägigen Erholungsrally etwas Tribut gezollt. Die Anleger blicken dennoch auf ein erfolgreiches Börsenjahr zurück: Trotz der anhaltenden Corona-Pandemie und der Aussicht auf steigende Leitzinsen in den USA steht ein Plus von fast 16 Prozent für den Leitindex zu Buche.
Einzelwerte wurden vor allem von «Window Dressing»-Maßnahmen bewegt. Darunter verstehen Börsianer Käufe und Verkäufe von Aktien, die bis dato besonders gut beziehungsweise schlecht gelaufen sind, um in der Jahresendabrechnung möglichst gut dazustehen.
Im Dax war dies etwa bei Sartorius und Merck KGaA zu beobachten – beides Profiteure der Corona-Pandemie. Die Aktien des Labordienstleisters und Pharmazulieferers Sartorius – seit Jahresbeginn ohnehin größter Gewinner im deutschen Leitindex – stiegen zuletzt um fast ein Prozent. Für die ebenfalls gut gelaufenen Titel des Pharma- und Spezialchemiekonzerns Merck ging es zuletzt um 0,4 Prozent hoch – die Aktien stellten erneut eine Bestmarke auf.
Die im Jahresverlauf ähnlich starken Anteilsscheine von Siemens Healthineers notierten knapp im Minus. Händler verwiesen zwar auf die Notfallzulassung für einen Corona-Schnelltest in den USA. Die Nachricht sei allerdings «keine große Sache», hieß es.
Die Titel des Halbleiterkonzerns Infineon legten um 0,3 Prozent zu. Ein Börsianer verwies auf Warnungen von Samsung Electronics und Micron, dass der anhaltende Lockdown in der chinesischen Metropole Xi’an die Halbleiterproduktion weiter beeinträchtigen könnte.
Siemens Energy führte mit einem Kursminus von knapp einem Prozent die Verliererliste im Dax an. Im Jahresvergleich ist der Energiekonzern sogar Index-Schlusslicht. Die Probleme der Windkraft-Tochter Siemens Gamesa sowie die anhaltende Restrukturierung in der Energietechnik machten der Siemens-Tochter 2021 schwer zu schaffen.Im MDax büßten Anteilsscheine von Schlusslicht Lufthansa mehr als zwei Prozent ein.