Die Inflationsrate im Euroraum ist im November auf einen Rekordwert gestiegen. Die Verbraucherpreise legten im Jahresvergleich um 4,9 Prozent zu, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg nach einer zweiten Schätzung mitteilt.
Damit wurde eine erste Schätzung bestätigt. Es ist der höchste bislang für den Euroraum gemessene Wert. Die Erhebungen gehen bis zur Einführung des Euro als Buchgeld im Jahr 1999 zurück.
Im Vormonat Oktober hatte die Teuerungsrate noch bei 4,1 Prozent gelegen. Im Vergleich zum Oktober stiegen die Verbraucherpreise im November um 0,4 Prozent.
Im Oktober noch bei 4,1 Prozent
Getrieben wurde die Teuerung im November einmal mehr durch einen extrem starken Anstieg der Preise für Energie, die sich zum Vorjahresmonat um 27,5 Prozent verteuerte. Lebens- und Genussmittel waren 2,2 Prozent teurer als vor einem Jahr. Etwas deutlicher verteuerten sich Industriewaren und Dienstleistungen.
Ohne Energie, Lebens- und Genussmittel stieg das Preisniveau um 2,6 Prozent. Im Oktober hatte der Anstieg noch bei 2,0 Prozent gelegen. Diese sogenannte Kernrate wird von vielen Ökonomen als verlässliches Maß für den Inflationstrend angesehen.
Das mittelfristige Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent wird deutlich überschritten. Die Notenbank hatte am Donnerstag aber nur eine zögerliche Verringerung ihrer Anleihekäufe beschlossen. Eine Zinserhöhung ist noch nicht in Sicht. Die EZB sieht die Inflation vor allem durch Sonderfaktoren getrieben.