Nach einer Serie von Wachstumsjahren haben Deutschlands Kosmetikhersteller 2021 im Inland schlechtere Geschäfte gemacht.
Hochrechnungen des Industrieverbandes Körperpflege- und Waschmittel (IKW) zufolge dürften Verbraucher hierzulande bis zum Jahresende rund 18,7 Milliarden Euro unter anderem für Shampoo, Seife und Spülmaschinentabs ausgegeben haben. Das wären drei Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Einen Rückgang beim Inlandsumsatz musste die Branche nach Verbandsangaben zuletzt 2013 verbuchen, damals sanken die Erlöse zum Vorjahr um 0,2 Prozent auf rund 17,12 Milliarden Euro. Für 2022 rechnet der IKW wieder mit 1,8 Prozent Umsatzplus auf gut 19 Milliarden Euro.
«In Deutschland kauften die Menschen weniger Gesichtspflege, Parfums, dekorative Kosmetik. Und sie kauften weniger Wasch- und Reinigungsmittel – davon hatten sie wohl noch Vorrat aus dem vorherigen Jahr», bilanzierte der IKW-Vorsitzende Georg Held am Donnerstag in Frankfurt das zu Ende gehende Jahr. «Dafür waren die Produkte gefragter, die das Leben im Haus angenehmer machen wie beispielsweise ein Bad mit einem wohltuenden Badezusatz.»
Die Exporte von Schönheits- und Haushaltspflegemitteln aus deutscher Produktion legten nach dem Rückgang im von der Corona-Krise ausgebremsten Vorjahr wieder zu. Der Auslandsumsatz wird den IKW-Zahlen zufolge im Gesamtjahr 2021 mit 9,4 Milliarden Euro um 10,6 Prozent über dem Vorjahreswert liegen. Deutschland ist nach Verbandsangaben nach wie vor der größte Einzelmarkt für Schönheits- und Haushaltspflegeprodukte in Europa. Das Gesamtvolumen des europäischen Marktes wird auf 133,6 Milliarden Euro beziffert.
In einer IKW-Mitgliederbefragung beurteilten den Angaben zufolge 42 Prozent der Unternehmen die aktuelle Marktentwicklung als «sehr gut» oder «gut», 47 Prozent bewerten sie als «durchschnittlich». Der Verband vertritt gut 430 Unternehmen mit zusammen etwa 50.000 Mitarbeitern. Die IKW-Mitgliedsunternehmen stehen nach Verbandsangaben für 95 Prozent des deutschen Marktes.