Mercedes-Benz hat im vergangenen Jahr vor allem wegen der Halbleiterkrise fünf Prozent weniger Autos ausgeliefert als 2020.
Mit rund 2,05 Millionen Fahrzeugen lagen die Stuttgarter erstmals seit Jahren wieder hinter dem Erzrivalen BMW, der mehr als 2,2 Millionen Autos seiner Stammmarke verkaufte. Das geht aus der Verkaufsstatistik hervor, die Mercedes-Benz am Freitag in Stuttgart vorlegte. BMW hatte seine Zahlen bereits mitgeteilt. 2016 hatte die Marke Mercedes die Führung beim weltweiten Verkauf von Premiummodellen von den Münchnern erobert.
Halbleitermangel bremst das Geschäft
Der branchenweite Mangel an Halbleitern habe das Ausliefern neuer Fahrzeuge stark gebremst, resümierte der Hersteller. Gegen Jahresende gab es demnach einen Verkaufseinbruch: In den Monaten Oktober bis Dezember lieferte die Marke mit dem Stern weltweit 464.130 Pkw aus und damit knapp ein Viertel weniger als im Vorjahreszeitraum.
Der Engpass bei Halbleitern und anderen elektronischen Bauteilen führte nach früheren Angaben zu Produktionseinschränkungen. Die Lage bleibe volatil, teilte der Hersteller nun mit. Das dürfte sowohl die Produktion als auch den Absatz weiter beeinflussen.
Überdurchschnittliches Minus in Deutschland
Auch in dem für Mercedes sehr wichtigen Markt China stand ein Minus im Gesamtjahr von zwei Prozent zu Buche. In Europa gab es einen Rückgang von über elf Prozent, wobei das Minus in Deutschland mit 25,5 Prozent überdurchschnittlich ausfiel. Einen leichten Zuwachs gab es hingegen in den USA und in der gesamten Region Nordamerika.
Die Vans im Konzern lieferten zwar mit 334.210 Fahrzeugen 2,6 Prozent mehr Autos aus. Insgesamt übergab der Hersteller so aber nur 2,43 Millionen Fahrzeuge an Kundinnen und Kunden. Das waren vier Prozent weniger als im Vorjahr.
Die Dachgesellschaft Daimler priorisierte beim Einbau verfügbarer Halbleiter lukrativere Modelle und Elektroautos, um dennoch einen möglichst hohen Gewinn einzufahren. So seien die Verkäufe von sogenannten High-End-Modellen und Elektroautos auf Rekordniveau, hieß es. 2021 zog der Verkauf von vollelektrischen Modellen um rund 90 Prozent auf 99.301 Autos an.