Am deutschen Aktienmarkt überwiegt am Mittwoch noch die Erleichterung über die einstweilige Entspannung im Ukraine-Konflikt.
Zudem fielen die Kursreaktionen auf Quartalszahlen von Unternehmen teils sehr positiv aus. Der Dax baute somit im frühen Handel seinen Vortagesgewinn aus und stieg um 0,49 Prozent auf 15.489 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Werte legte um 0,71 Prozent auf 33.703 Punkte zu. Das Leitbarometer der Eurozone, der EuroStoxx 50, gewann 0,6 Prozent.
Die Angst vor einem unmittelbar bevorstehenden Einmarsch Russlands in der Ukraine hatte am Vortag nachgelassen, Russlands Truppen zogen sich laut Darstellung Moskaus teilweise von der Grenze etwas zurück. «Zwar ist damit der Konflikt zwischen Moskau und Kiew noch nicht vom Tisch, dennoch könnte sich die Lage ein wenig beruhigen», sagte Analyst Christian Henke vom Broker IG.
Es kehre nun allerdings wieder die Zinsangst zurück, so Henke mit Verweis auf die jüngsten Produzentenpreise in den USA, die am Vortag höher ausgefallen waren als erwartet. Am Mittwoch steht daher die Veröffentlichung des Protokolls der letzten Zinssitzung der US-Notenbank Fed besonders im Fokus. Zuvor werden einige US-Konjunkturdaten veröffentlicht.
Am deutschen Aktienmarkt geht die Berichtssaison weiter mit Jahreszahlen des Triebwerkherstellers MTU. Die Papiere gewannen als bester Dax-Wert 2,7 Prozent. Von der Bank JPMorgan hieß es, das Schlussquartal sei besser als gedacht verlaufen, der Ausblick liege im Rahmen der Erwartungen.
Die Aktien des Autozulieferers und Verbindungstechnikherstellers Norma Group legten um 6,7 Prozent zu. Das Umsatzwachstum aus eigener Kraft sei stark, erst recht, wenn man sich die enttäuschende Entwicklung der europäischen Automobilbranche im Schlussquartal vor Augen halte, schrieb Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank.
Der Antriebstechnik-Spezialist Vitesco schrieb im abgelaufenen Geschäftsjahr im Tagesgeschäft wieder schwarze Zahlen und schnitt etwas besser ab als von Analysten erwartet. Die Titel des ehemals zu Continental gehörenden Unternehmens gewannen 4,3 Prozent.
Für die Anteile von Amadeus Fire ging es nach Eckdaten für 2021 um 1,5 Prozent nach oben. Der Personaldienstleister wuchs im vergangenen Jahr auch dank der teils angespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt stark.