Der französische Autobauer Renault hat nach Rekordverlusten das vergangene Jahr wieder mit schwarzen Zahlen abgeschlossen und ist weiter auf Erholungskurs.
Trotz des Chipmangels und rückläufiger Absatzzahlen wurde ein Gewinn von 967 Millionen Euro erzielt, wie Renault in Boulogne-Billancourt bei Paris mitteilte. 2020 hatte das Unternehmen in der Corona-Krise noch einen Verlust von acht Milliarden Euro eingefahren. Der Konzernumsatz stieg 2021 um 6,3 Prozent auf 46,2 Milliarden Euro.
«Wir haben unsere finanziellen Ziele für 2021 weitgehend übertroffen – trotz des Einflusses von Halbleiterknappheit und steigenden Rohmaterialpreisen», sagte Renault-Generaldirektor Luca de Meo. Dazu beigetragen hätten steigende Preise, ein strikter Sparkurs sowie die Konzernstrategie, die Wert statt Volumen bevorzuge. Der Autobauer kündigte an, sich auch weiter auf margenträchtigere, teurere Modelle zu konzentrieren sowie auf den Verkauf an Privatkunden statt an Flottenbetreiber und Autovermieter. Finanzchefin Clotilde Delbos bezeichnete das Abschneiden als weiteren Schritt in der Erholung des Autobauers.
Die Einführung neuer Technologien und Auflagen könnte dafür sorgen, dass die Autos der Zukunft teurer werden, sagte der Generaldirektor. Das könne wiederum dazu führen, dass Neuwagen für einen Teil der Kundschaft unerschwinglich werden. Darauf sei Renault aber mit preisgünstigen Modellen der Marke Dacia eingestellt. Nach Kleinwagen solle Dacia verstärkt auch Mittelklassemodelle bieten.
Da die selbstgesteckten Ziele übertroffen wurden, fasst Renault eine schnellere Rückzahlung staatlicher Kredite ins Auge, die in der Krise gewährt wurden. Die vier Milliarden Euro sollen statt bis 2024 nun bereits 2023 und möglicherweise bereits im laufenden Jahr zur Gänze getilgt werden, nachdem im vergangenen Jahr bereits eine Milliarde zurückgezahlt wurde, hieß es.
Renault verkaufte 2021 weltweit 2,7 Millionen Autos und leichte Nutzfahrzeuge, das waren 4,5 Prozent weniger als im von Corona-Lockdowns belasteten Vorjahr. Rund 500.000 Autos konnten wegen Lieferproblemen bei Elektronikbauteilen nicht wie geplant gebaut werden. Das Problem werde insbesondere im ersten Halbjahr 2022 noch andauern, für das gesamte Jahr rechne man mit rund 300.000 weniger produzierten Fahrzeugen als geplant.