Der Rüstungskonzern Rheinmetall rechnet damit, 1000 bis 3000 zusätzliche Mitarbeiter für neue Aufträge durch die Bundeswehr-Aufrüstung zu benötigen. Das sagte Vorstandschef Armin Papperger der «Wirtschaftswoche».
Hintergrund sind die Investitionspläne der Bundesregierung. Den ersten Auftrag für mehrere tausend neue Helme habe das Düsseldorfer Unternehmen bereits in dieser Woche erhalten.
Investitionsstau noch nicht aufgelöst
Auch die Erhöhungen des Wehretats in den vergangenen Jahren hätten den Investitionsstau bei Rüstungsprojekten bisher nicht auflösen können, sagte Papperger. Viel Geld sei in Großprojekte wie beispielsweise den Bau von Fregatten geflossen. «Die Milliarden, die hierfür benötigt wurden, haben dann gerade bei kleinen und mittleren Projekten gefehlt.»
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte am Sonntag unter dem Eindruck des Kriegs in der Ukraine im Bundestag angekündigt, dass 100 Milliarden Euro als Sondervermögen für die Bundeswehr zur Verfügung gestellt werden und außerdem künftig jedes Jahr mehr als die von der Nato vorgesehenen zwei Prozent der Wirtschaftsleistung für Verteidigung ausgegeben werden soll. Die Rheinmetall-Aktie hatte daraufhin einen Kurssprung hingelegt.
Rheinmetall braucht sechs bis zwölf Monate
«Es kann nicht sein, dass wir uns im Falle eines Angriffs nach ein paar Tagen nicht mehr wehren können, weil der Bundeswehr die Munition ausgegangen ist», meinte Papperger. Der Bestand an Munition könne innerhalb von sechs bis zwölf Monaten deutlich erhöht werden. Der Manager rechnet auch nicht damit, dass die Ausweitung der Produktion am Material scheitert: Im vergangenen Jahr seien die Lager mit Waren im Wert von rund einer Milliarde Euro aufgestockt worden, darunter Stahl, Aluminium und Spezialchips.