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Mehr als 2000 gefährliche Produkte gemeldet

Hauptsächlich ging es bei den beanstandeten Produkten um Rückrufe wegen technischer Probleme, so EU-Justizkommissar Didier Reynders. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Johanna Geron/Pool Reuters/AP/dpa)

Eine Kaffeekanne, die Chemikalien abgibt oder ein Nachtlicht für Kinder, das einen elektrischen Schlag auslösen kann: Im vergangenen Jahr haben europäische Länder 2142 Mal vor gefährlichen Produkten gewarnt.

In mehr als einem Viertel der Fälle ging es dabei um Autos und andere motorisierte Fahrzeuge (26 Prozent), die als Produktkategorie erstmals an die Spitze der Liste waren. Es ging hauptsächlich um Rückrufe wegen technischer Probleme, wie EU-Justizkommissar Didier Reynders am Montag in Brüssel sagte.

EU hat ein Schnellwarnsystem

Im EU-Schnellwarnsystem für gefährliche Nichtlebensmittel tauschen rund 30 europäische Staaten und die EU-Kommission Informationen über Produkte aus. So können andere Länder schnell überprüfen, ob Produkte auch auf dem heimischen Markt kursieren, und zum Beispiel Rückrufe einleiten. 2020 waren mit 2253 ähnlich viele Fälle gemeldet worden wie 2021.

In jedem fünften Fall (20 Prozent) aus dem vergangenen Jahr waren Kinderspielzeuge betroffen, in denen vor allem gefährliche Chemikalien entdeckt wurden. Reynders nannte außerdem das Beispiel eines Nachtlichts, dessen Kabel nicht solide verarbeitet gewesen sei. Dies könne zu einem elektrischen Schlag führen. Kinder seien mit Blick auf Spielzeug, das nicht gut gebaut oder konzipiert sei, besonders gefährdet, sagte Reynders. «Das Risiko, das sie haben, ist viel größer als das eines Erwachsenen.» Ein weiteres Beispiel sei ein Storch-Kuscheltier, bei dem sich leicht die Augen lösen lassen. Daran könnten Kinder ersticken, so Reynders.

Ganz vorne dabei: Masken

Außerdem gebe es immer mehr Warnungen zu Produkten in Verbindung mit der Corona-Krise. Ganz vorne seien Masken, die den Angaben nach sechs Prozent der Gesamtzahl der Warnungen in diesem Jahr ausmachen. Diese waren etwa undicht oder giftig.

Die EU-Kommission will künftig verstärkt Online-Plattformen in den Blick nehmen, um Verbraucher besser zu schützen und gefährliche Produkte vom Markt zu nehmen. Dafür werde ein neues elektronisches Überwachungsinstrument eingeführt, das den nationalen Behörden helfen soll, unsichere Produkte aufzuspüren, sagte Reynders.

Der EU-Verbraucherverband Beuc sieht in dem Bericht der EU-Kommission eine Warnung. «Jahr für Jahr sehen wir diese entmutigenden Ergebnisse. Es ist einfach nicht hinnehmbar, dass die europäischen Verbraucher riskieren, Produkte zu kaufen, die ihnen und ihrer Familie schaden könnten», sagte Generaldirektorin Monique Goyens.