Tesla-Chef Elon Musk hat sich in einem Rechtskonflikt mit Aktionären wegen der umstrittenen Übernahme der verlustreichen Ökostromfirma SolarCity durchgesetzt.
Der zuständige Richter schlug sich in einem Urteil auf Musks Seite und befand, dass Tesla für SolarCity keinen übermäßig hohen Preis gezahlt habe. Die Kläger hatten Musk beschuldigt, den Deal zu Lasten der Tesla-Aktionäre durchgedrückt zu haben, um das ihrer Ansicht nach damals de facto insolvente Unternehmen zu retten.
Tesla hatte SolarCity 2016 für rund 2,6 Milliarden Dollar geschluckt. Kritiker hatten Musk damals Interessenkonflikte vorgeworfen, da er zugleich größter Anteilseigner und Verwaltungsratschef bei SolarCity war. Außerdem gab es von Anfang an den Verdacht der Vetternwirtschaft, da die Firma von einem Cousin Musks geführt wurde und auch Tesla-Mitgründer JB Straubel im Verwaltungsrat saß. Beide Unternehmen schrieben zu der Zeit regelmäßig rote Zahlen. SolarCity galt zum Zeitpunkt des Deals als finanziell stark angeschlagen.
Der Richter stimmte den klagenden Aktionären zwar zu, dass Musk einen zu großen Einfluss auf die Übernahme genommen und sich angesichts seiner persönlichen Verwicklungen nicht ausreichend bei den Verhandlungen zurückgenommen habe. Er zog jedoch das Fazit, dass dies letztlich kein entscheidender Faktor für die Transaktion gewesen sei. Ob Musk den Fall damit abhaken kann, bleibt allerdings abzuwarten. Ein Anwalt der Klägerseite erklärte in US-Medien, dass er Optionen prüfe, um Berufung gegen das Urteil einzulegen.