Der Corona-Impfstoffhersteller Biontech hat im ersten Quartal Umsatz und Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdreifachen können.
In dem Ende März abgelaufenen Quartal steht ein Nettogewinn von rund 3,70 Milliarden Euro in den Geschäftsbüchern nach rund 1,13 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen am Montag in Mainz mitteilte. Der Umsatz legte von 2,05 Milliarden Euro auf 6,37 Milliarden Euro zu. Biontech bekräftigte bei der Vorlage der neuen Zahlen seine Umsatzprognose für seinen Corona-Impfstoff in Höhe von 13 Milliarden bis 17 Milliarden Euro für das laufende Geschäftsjahr.
Mögliche Nachfolgeversionen des Covid-19-Vakzins
Biontech und sein US-Partner Pfizer prüfen nach eigenen Angaben weiter mögliche Nachfolgeversionen des bisherigen Covid-19-Vakzins. Dabei geht es unter anderem um einen Impfstoffkandidaten auf Basis der Omikron-Variante sowie um sogenannte bivalente Vakzine, die gegen Omikron- sowie weitere Sars-CoV-2-Stämme gerichtet sind. Eine Aktualisierung der Daten der im Januar gestarteten klinischen Studien werde «in den kommenden Wochen erwartet und den Zulassungsbehörden zur Verfügung gestellt», teilte das Unternehmen mit. Die Studien umfassen sowohl geimpfte als auch ungeimpfte Personen.
Der Weg hin zu einer Zulassung eines an Virusvarianten angepassten Impfstoffs sei nicht klar definiert, sagte Unternehmenschef Ugur Sahin in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Es habe bereits mehrere Treffen unter anderem mit der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) und der US-Arzneimittelbehörde FDA in dieser Frage gegeben. Beide Behörden wollen nach Sahins Worten die Daten aller getesteten Impfstoffkandidaten prüfen und das Ergebnis dann zur Grundlage ihrer Entscheidung machen. Nach seiner Einschätzung fassten EMA und FDA eine Zulassungsentscheidung im Zeitraum zwischen August und Oktober ins Auge.
Kräftiger Umsatz- und Gewinnschub
Der kräftige Umsatz- und Gewinnschub, mit dem Biontech ins neue Jahr gestartet ist, stammt nach Angaben von Finanzchef Jens Holstein von dem hohen Auftragsvolumen, das Ende des vergangenen Jahres aufgrund der aufkommenden Omikron-Variante bei dem Unternehmen einging. Den Gewinn will Biontech in ein Aktienrückkaufprogramm, eine Sonderdividende für seine Aktionäre und in die weitere Forschung und Entwicklung stecken. Sahin sprach in diesem Zusammenhang von einer «konsequenten Umsetzung der Pläne in den Wachstumsbereichen Infektionskrankheiten und Krebsbekämpfung».
Bei der sogenannten CAR-T-Therapie – einer Form der Immuntherapie gegen Tumore – gebe es «ermutigenden Daten», sagte Sahin. «Wir sind überzeugt, dass wir dank unserer Innovationskraft gut aufgestellt sind, um in den kommenden Jahren mehrere Produkte zur Marktreife zu bringen.»
Im vergangenen Geschäftsjahr hatte Biontech einen Nettogewinn von rund 10,3 Milliarden Euro erwirtschaftet. Der Umsatz lag bei knapp 19 Milliarden Euro.