Die rapide steigenden Preise in fast allen Lebensbereichen machen den Menschen in Deutschland zurzeit mehr Sorgen als alles andere.
Selbst der Krieg in der Ukraine und die Corona-Pandemie stehen dahinter zurück. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage der Unternehmensberatung McKinsey hervor.
Rund 40 Prozent der gut 1000 Befragten gaben dabei an, ihre größte Sorge sei aktuell die Inflation. 34 Prozent der Befragten nannten die Invasion der Ukraine, nur noch 8 Prozent die Covid-19-Pandemie. Fast ein Drittel der Befragten (29 Prozent) befürchtet, aufgrund des Preisanstiegs den eigenen Lebensstil einschränken zu müssen. Besonders ausgeprägt ist die Inflationsangst bei Menschen mit niedrigem Einkommen. Zwei Drittel der Befragten gehen davon aus, dass die Preise auch in den nächsten 12 Monaten weiter steigen werden.
«Zwei Jahre Corona haben Spuren hinterlassen. Aber die Inflation und die Invasion der Ukraine machen die Menschen so pessimistisch wie nie zuvor», fasste der McKinsey-Experte Marcus Jacob das Ergebnis der Umfrage zusammen. Die Menschen spürten die höheren Preise und sähen, dass am Ende des Monats weniger im Portemonnaie verbleibe. Auch die Besserverdiener schränkten sich ein.
Einkaufsverhalten verändert sich
Zwei Drittel der Befragten haben der Umfrage zufolge zuletzt mehr Geld für Lebensmittel ausgegeben, 61 Prozent mehr für Benzin und Transportkosten, sowie für Energie. Die Folge: Fast jeder Dritte hat seinen Konsum in anderen Bereichen eingeschränkt. Gespart wird vor allem bei Ausgaben für Kosmetik, Bekleidung, Entertainment und Reisen.
«Besonders Branchen, die bereits durch die Pandemie stark betroffen waren, sind auch von der neuen Sparsamkeit betroffen», berichtete der McKinsey-Experte Simon Land. Die Menschen schränkten sich in Bereichen ein, für die sie mit abflauender Pandemie eigentlich wieder mehr Geld ausgeben wollten – etwa bei Restaurantbesuchen, Hotelübernachtungen und Events.
Fast zwei Drittel der Verbraucher haben laut Umfrage angesichts der steigenden Preise bereits damit begonnen, ihr Einkaufsverhalten zu ändern: etwa durch den Umstieg auf billigere Handelsmarken oder den häufigeren Einkauf beim Discounter. Über die Hälfte der Befragten gab an, zuhause bewusster mit ihrem Energieverbrauch umzugehen.