Abwarten lautet am Mittwoch die Devise auf dem deutschen Aktienmarkt vor einer voraussichtlich weiteren Leitzinserhöhung in den USA. Gegen Mittag gab der Dax um 0,29 Prozent auf 13.999 Punkte nach.
Nachhaltig die Marke von 14.000 Punkten hinter sich zu lassen fällt dem Leitindex derzeit schwer. Der MDax der mittelgroßen Börsentitel verlor 0,84 Prozent auf 29.681 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand 0,4 Prozent tiefer.
Die US-Notenbank Fed wird den Leitzins am Abend wegen der Inflation wahrscheinlich in einem großen Schritt um 0,5 Prozentpunkte anheben, wie Experten erwarten. Es wäre der zweite Zinsschritt in Folge, nach einer Anhebung um 0,25 Punkte im März.
In der Berichtssaison ging es zur Wochenmitte zur Sache. Allein aus dem Dax veröffentlichten der Gesundheitskonzern Fresenius, dessen Dialysetochter Fresenius Medical Care, der Medizintechnikhersteller Siemens Healthineers, der Versicherer Hannover Rück sowie Volkswagen Quartalszahlen.
Fresenius-Papiere zählten mit einem Plus von 3,4 Prozent zu den größten Gewinnern im Dax, FMC mit minus 5,5 Prozent hingegen zu den größten Verlierern. Operativ seien die Geschäfte von Fresenius «nicht so schlecht wie befürchtet» verlaufen, schrieb Analyst Daniel Grigat vom Investmenthaus Stifel. Bei FMC bemängelte Analyst David Adlington von JPMorgan die Qualität der Ergebnisse, da unter anderem Gewinne aus dem Verkauf von Kliniken enthalten seien. Siemens Healthineers erhöhte nach einem robusten Jahresviertel seine Prognosen für das Geschäftsjahr erneut. Die Titel gewannen 1,1 Prozent.
Um fast 15 Prozent nach unten rauschten im MDax die Titel des IT-Dienstleisters Cancom, nachdem dieser die Prognose für dieses Jahr gesenkt hatte. Das erste Quartal sei sehr enttäuschend verlaufen, merkten die Analysten von Jefferies an. Die Anteile des Modeherstellers Hugo Boss verloren nach Zahlen 5,2 Prozent. Besser als befürchtet lautete die erste Einschätzung zu Teamviewer. Der Aktienkurs des auf Fernwartung spezialisierten Softwareanbieters stieg um 9,5 Prozent.