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Inflations- und Zinssorgen drücken schwer

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Jun 10, 2022 , , ,
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. (Urheber/Quelle/Verbreiter: picture alliance / dpa)

Am deutschen Aktienmarkt ist es am Freitag weiter abwärts gegangen. Inflationssorgen und die tags zuvor angekündigte Zinswende durch die Europäische Zentralbank (EZB) drückten auf die Stimmung der Anleger. Daher hatten am Donnerstag auch die US-Börsen letztlich kräftig nachgegeben.

Bis zur Mittagszeit fiel der deutsche Leitindex Dax um 1,42 Prozent auf 13.996,70 Punkte und gab damit den vierten Tag in Folge nach. Der Verlust im Wochenverlauf beträgt nun etwas mehr als drei Prozent. Der MDax büßte zuletzt 1,29 Prozent auf 29.268,70 Punkte ein. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx gab um 1,53 Prozent nach.

Die rekordhohen Teuerungsraten fernab der Komfortzone der Notenbanken hatten tags zuvor die EZB zur Ankündigung einer Zinswende bewogen. Im Juli soll erstmals seit elf Jahren der Leitzins angehoben werden, und zwar um 0,25 Prozentpunkte. Im September könnte ein größerer Zinsschritt folgen. Die Prognose für die Inflation im laufenden Jahr erhöhte die EZB zudem auf 6,8 Prozent und senkte gleichzeitig die Annahme für das Wirtschaftswachstum im Euroraum.

An diesem Freitag richtet sich der Blick auf die USA, wo Daten zur Preisentwicklung im Mai anstehen. Das löste denn wohl auch im späteren Handel an der Wall Street den Löwenanteil der dortigen Kursverluste aus, schließlich steht in der neuen Woche die nächste Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) an. Der Markt rechnet erneut mit großem Preisauftrieb.

Unter den Einzelwerten im Dax eröffneten die Aktien von Bayer als einziger Wert im Plus, gaben dann aber nach. Zuletzt ging es um 0,8 Prozent abwärts. Der Agrarchemiekonzern gewann einen weiteren Prozess in den USA zu seinem Unkrautvernichtungsmittel Roundup als Krebsauslöser.

Ansonsten bewegten vor allem zwei Umstufungen: So sprangen die Papiere von Knorr-Bremse an der MDax-Spitze um 1,9 Prozent hoch. Die Aktien des Herstellers von Bremssystemen für Züge und Lkw profitierten von einer Hochstufung auf «Buy» durch die Citigroup.

GFT Technologies büßten rund sechs Prozent ein. Die Privatbank Berenberg hatte zuvor ihr Anlageurteil für den IT-Dienstleister aus Bewertungsgründen von «Buy» auf «Hold» gesenkt und sieht kaum mehr weiteren Spielraum für Kurssteigerungen.

Ex Dividende gehandelt werden an diesem Tag DWS, die 2,00 Euro ausschüttet, und Brenntag mit 1,45 Euro sowie Traton mit 0,50 Euro und Instone mit 0,62 Euro.