Der deutsche Aktienmarkt ist am Mittwochnachmittag in die Verlustzone gerutscht. Der Leitindex Dax notierte am Nachmittag ein halbes Prozent tiefer bei 13.238,86 Punkten, nachdem er tags zuvor um 2,7 Prozent gestiegen war.
Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen gewann am Mittwoch zuletzt 0,3 Prozent auf 26.599,97 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um rund ein halbes Prozent abwärts.
Die Verunsicherung hinsichtlich der Gasversorgung nahm zwischenzeitlich wieder zu. Für ein wenig Entspannung sorgte dann, dass laut vorläufiger Daten des Netzbetreibers Gascade für Donnerstag Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 angekündigt wurden. Gascade betreibt die beiden Empfangspunkte von Nord Stream 1 im vorpommerschen Lubmin.
Die Aktien von Uniper standen dank der Aussicht auf baldige Staatshilfen für den angeschlagenen Energiekonzern mit einem Kursplus von fast 14 Prozent an der MDax-Spitze. Bereits am Vortag waren sie – angetrieben von Spekulationen um weitere Gaslieferungen aus Russland – um gut 10 Prozent gestiegen.
Die Maßnahmen zur Rettung von Uniper werden konkreter. Die bestehenden Kredite der staatlichen KfW-Bank müssten von 2 auf 8 Milliarden Euro aufgestockt werden, wie aus einem Papier des Bundestagsausschusses für Klimaschutz und Energie hervorgeht, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Dies sei nötig, um unter anderem kurzfristig Liquidität für Ersatzbeschaffungen von Gas bereitzustellen.
Die Kursgewinne von Continental nach der Veröffentlichung von Eckdaten zum zweiten Quartal waren kurze Zeit später schon wieder Makulatur. Legten die Aktien zunächst in der Spitze um 3 Prozent zu, so notierten sie zuletzt mit 1,0 Prozent im Minus.
Bei den Aktien von Delivery Hero und Hellofresh griffen abermals Anleger in der Hoffnung auf Schnäppchen zu. Die Papiere des Kochboxenversenders Hellofresh stiegen zuletzt um 4,8 Prozent und waren damit Spitzenreiter im Dax. Zuvor hatten sie ein Sechswochenhoch erklommen. Die Titel von Delivery Hero verteuerten sich um 8,7 Prozent und gehörten zu den Top-Werten im MDax. Sie erreichten den höchsten Stand seit April.
Der Euro notierte zuletzt bei 1,0192 US-Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0245 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt lag die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen stabil auf 1,09 Prozent. Der Rentenindex Rex verharrte auf 134,86 Punkten. Der Bund-Future gewann 0,73 Prozent auf 152,23 Zähler.