Die britische Notenbank stemmt sich verstärkt gegen die hohe Inflation im Königreich. Der Leitzins steigt um 0,5 Prozentpunkte auf 1,75 Prozent, wie die Bank of England am Donnerstag nach ihrer Zinssitzung in London mitteilte. Es ist die deutlichste Anhebung seit der politischen Unabhängigkeit der Notenbank im Jahr 1997. In Großbritannien ist die Teuerung auf 9,4 Prozent gestiegen. Die Inflation ist damit so hoch wie seit etwa 40 Jahren nicht mehr.
Die Notenbank bekräftigte ihre Haltung, «kraftvoll» zu agieren, falls die Teuerung länger anhalten sollte als erwartet. Zugleich gehen die Währungshüter von einem langanhaltenden wirtschaftlichen Abschwung aus: Beginnend im vierten Quartal dürfte die britische Wirtschaft demnach fünf Quartale in Folge schrumpfen. Die britische Wirtschaft leidet unter vielen Belastungen, darunter die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs.
An den Finanzmärkten geriet das britische Pfund nach Bekanntwerden der Entscheidung unter Druck. Britische Staatsanleihen legten im Kurs hingegen zu.