Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental ist wegen gestiegener Kosten und Abschreibungen im zweiten Quartal in die Verlustzone gerutscht. Unter dem Strich stand ein Minus von 250,7 Millionen Euro nach einem Gewinn von 545,3 Millionen Euro vor einem Jahr, wie der Dax-Konzern am Dienstag mitteilte. Die Hannoveraner hatten bereits mit ihren vorläufigen Zahlen vor knapp drei Wochen hohen Abschreibungsbedarf mitgeteilt.
Finanzchefin Katja Dürrfeld sprach von einem «orkanartigen» aktuellen Gegenwind. «Für das zweite Halbjahr sind wir hingegen zuversichtlich», fügte sie an und bestätigte damit auch den Ausblick auf das Gesamtjahr. Konzernchef Nikolai Setzer verwies auf einen hohen Auftragseingang in der Autozuliefersparte von über 6 Milliarden Euro.
Der Umsatz des Konzerns war bei den fortgeführten Geschäften in den Monaten April bis Juni wie bereits bekannt um 13 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro gestiegen. Im Tagesgeschäft belasteten erhöhte Kosten für Energie, Beschaffung und Logistik: Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern ging um rund ein Fünftel auf 410,5 Millionen Euro zurück. Die Autozulieferung schrieb operativ rote Zahlen.
Buchwertabschreibungen in der Autozuliefersparte wegen gestiegener Zinsen belasteten mit 370 Millionen Euro. Hinzu kamen Wertberichtigung für die Geschäfte in Russland wegen zusätzlicher Sanktionen in Höhe von 75 Millionen Euro und Umbaukosten in der Kunststofftechnik-Sparte Contitech über 63 Millionen Euro.